Das Samsung Galaxy Z Fold4 im Nau.ch-Test – war's das schon?
Zum vierten Mal hat Samsung ein wahres Falt-Flaggschiff am Start. Mit dem Galaxy Z Fold4 wirkt es aber, als würde Samsung langsam die Innovation ausgehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Samsung Galaxy Z Fold4 dürfte aktuell wohl das spannendste und stärkste Foldable sein.
- Samsung hat hier einige Features raffiniert, grosse Innovationen bleiben aber aus.
- Für diese Leistung fühlt sich der Startpreis von 1799 Franken doch etwas happig an.
Dieses Jahr startet Samsung bereits den vierten Anlauf mit seinem Line-up von faltbaren Handys. Neben dem Z Flip4 wurde neulich auch das Galaxy Z Fold4 lanciert. Letzteres ist Samsungs aktuelle Antwort auf die Frage, wie ein Premium-Foldable auszusehen hat. Bleibt zu hoffen, dass der südkoreanische Hersteller in Zukunft wieder mehr Innovation an den Tag legt.
Gleich zu Beginn: Das Samsung Galaxy Z Fold4 ist die absolute Krönung von allen bisherigen Samsung-Falthandys – muss es ja auch. Durchwegs hat das Gerät im Vergleich zum Vorgänger einen ordentlichen Feinschliff verpasst bekommen. So hat es etwa einen leicht breiteren Formfaktor, welcher tatsächlich eine angenehmere Verwendung bietet.
Das Aussendisplay ist nicht mehr ganz so schmal, während das Innendisplay etwas quadratischer und so besser nutzbar ist. Zudem ist das Gerät etwas leichter geworden und fühlt sich solider an. Physisch lässt sich nichts bemängeln, wobei die Ähnlichkeit zum Vorgänger nicht von der Hand zu weisen ist.
Das Samsung Galaxy Z Fold4 – ein iteratives Upgrade
Das Datenblatt des Phones zeigt aber: Sonderlich viel getan hat sich mit dieser Generation nicht. So sind etwa die Screens mit 6,2, respektive 7,6 Zoll und 120 Hertz beide hervorragend, aber eben noch die gleichen. Auch kann innen weiterhin der S Pen genutzt werden, welcher aber auch weiterhin nicht ohne zusätzliche Hülle verstaut werden kann.
Ein Upgrade ist sicherlich der Snapdragon 8+ Gen 1. Zudem wird er nun von 12 GB Arbeitsspeicher unterstützt, was eine reibungslose Nutzung sicherstellt. Das Z Fold4 kommt wahlweise mit 256 GB, 512 GB oder 1 Terabyte Speicherplatz. Klingt nach Flaggschiff – ist es auch.
Im Alltag läuft das Gerät ohne Ruckler und meistert geradezu jede Aufgabe problemlos.
Auch, wenn wie von Samsung vorgesehen mehrere Anwendungen gleichzeitig laufen. Einzig bei intensiven Anwendungen, etwa beim Zocken, kann das Gerät ein wenig warm werden.
Ein Aufpreis für Flaggschiffkameras
Das wohl grösste Update gibt es bei den Kameras, welche aber noch im gleichen Kameragehäuse untergebracht sind. Die Hauptkamera liefert jetzt 50 Megapixel, mit demselben Sensor wie das Galaxy S22.
Der Ultraweitwinkel kommt weiterhin mit 12 MP. Beim Telezoom wurde gar auf 10 MP heruntergeschraubt, dafür gibt es aber einen dreifachen optischen Zoom.
Der Akku ist immer noch gleich gross, hält aber dank energieeffizientem Prozessor jetzt etwas länger durch. Einen Arbeitstag macht das Gerät komfortabel, für einen darauffolgenden Abend reicht es aber dennoch nicht ganz. Zudem kann nur mit 25 Watt geladen werden, was für heutige Verhältnisse und insbesondere für Power-User zu langsam ist. Eine Vollladung kann so ganze anderthalb Stunden dauern.
Gehen Samsung die Ideen aus?
Das Samsung Galaxy Z Fold4 kann an diversen Stellen fraglos überzeugen. Es kommt mit Stift-Support, ist sogar IPX8-Wasserresistent und ist ein wahres Produktivitätsbiest.
Das konnte ich aber alles auch schon über den Vorgänger, das Galaxy Z Fold3 behaupten. Diese Generation kommt so mit einem auffallenden Mangel an wirklichen Innovation. Es handelt sich um einen nahezu perfekten Feinschliff des Vorgängers, mehr aber auch nicht.
Ein verstaubarer S Pen oder ein gänzlich neuer Formfaktor wären hier aber sicherlich spannend gewesen. Woran Samsung im Vergleich zum Vorgänger jedoch nicht geschraubt hat, ist der Startpreis von 1799 Franken.
Dies ist eine stattliche Summe, angesichts dessen, dass das Fold3 heute ab grob 1000 Franken grundsätzlich den gleichen Nutzungsumfang bietet.
Das Galaxy Z Fold4 ist das beste Faltgerät auf dem Markt. Es liefert den Feinschliff, der dem letztjährigen Modell noch fehlte. Aber für diese Leistung ist der Preis dann doch etwas happig.
Wenn die hohen Kosten abschrecken, aber dennoch einen Einstieg in die Falt-Handys wagen will, sollte auf das Z Fold3 zurückgreifen. Dies aber nur, wenn auf den neusten Prozessor und eine bessere Kamera verzichtet werden kann.