Falsche Versprechen: Amazon löscht eine Million Coronavirus-Produkte
Das Wichtigste in Kürze
- Amazon hat eine Million Coronavirus-Produkte wegen falscher Heilversprechen entfernt.
- Über Zehntausend Produkte wurden wegen überhöhter Preise aus dem Onlineshop entfernt.
- In Italien führt die Polizei Razzien gegen Ebay- und Amazonhändler durch.
Das Online-Verkaufsportal Amazon hat in den vergangenen Wochen eine Million Produkteinträge gelöscht. Grund dafür war, dass die Produkte falsche Versprechen bezüglich der Heilung des Coronavirus oder dem Schutz davor gemacht hatten.
Zehntausend Fälle von Preistreiberei
Wie Reuters berichtet, wurden ausserdem mehr als Zehntausend Angebote entfernt, weil die Verkäufer die Preise unmässig erhöht hatten. Dabei handelte es sich um Hygieneartikel wie Desinfektionsmittel oder Mundschutz-Masken.
«Auf Amazon gibt es keinen Platz für Preistreiberei», sagte eine Sprecherin von Amazon gegenüber Reuters. Amazon lösche Angebote, bei denen das Vertrauen der Kunden verletzt werde. Wo die Grenze dafür liegt, wann ein Produkt unmässig teuer ist, gab das Unternehmen nicht bekannt.
Amazon ist mit seinem Kampf gegen die Preiserhöhungen von Artikeln zum Schutz vor dem Coronavirus nicht alleine. Vielerorts kommt es zu Engpässen, die Preise für die noch verfügbaren Produkte steigen.
Italienische Polizei greift durch
Diese Woche führte die italienische Polizei bereits Razzien gegen Ebay- und Amazonhändler durch, die mit dem Virus Geschäfte machten. NTV berichtet, der Durchschnittspreis des Desinfektionsgels sei bereits um 650 Prozent gestiegen. Auf Ebay wurde eine Flasche Gel für 300 Euro angeboten. Gleichzeitig kämpft man mit zahlreichen falschen Heilversprechen im Internet und entsprechenden Produkten.
In Italien nutzen Betrüger anscheinend die Angst vor dem Virus aus. Als Mitarbeiter des Roten Kreuz oder des Gesundheitsministeriums verschaffen sie sich Zugang zu Wohnungen, um Gegenstände zu stehlen.
Mit der Ausbreitung des Virus in der Schweiz dürfte die Nachfrage noch einmal deutlich steigen. Daher müssen Kunden wohl gewisse Preiserhöhungen bei Coronavirus-Produkten in Kauf nehmen. Preistreiberei im kriminellen Ausmass sollte jedoch den Behörden gemeldet werden.