Huawei MateBook X Pro 2022 im Nau.ch-Test - finale Form?
Mit der MateBook-Reihe macht Huawei seit Jahren vieles richtig, wenn auch nicht alles. Das MateBook X Pro 2022 scheint aber den finalen Feinschliff zu bringen.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit dem MateBook X Pro 2022 bringt Huawei sein Flaggschiff-Notebook in die Schweiz.
- Trotz offensichtlichen Inspirationen liefert das Gerät einige spannende Eigenheiten.
- Für grob 2300 Franken liefert das Notebook jedoch nur geradeso genügend Leistung.
Seit dem allerersten MateBook X Pro vor einigen Jahren liefert Huawei zyklisch neue Windows-Laptops mit guter Performance und kleineren Macken. Das diesjährige MateBook X Pro 2022 scheint diese jedoch grösstenteils ausgemerzt zu haben.
Das Notebook ist - wie schon die Vorgängermodelle - auffallend schlank und schick gestaltet. In seiner dunklen, mattblauen Magnesium-Beschichtung kommt es subtil, aber keinesfalls langweilig daher. Zudem fühlt es sich unter der Hand angenehm sanft an.
Mit 1,38 Kilogramm und knapp der Grösse eines A4-Blatts trifft es meiner Meinung nach den Sweetspot an Kompaktheit und Portabilität. Einmal geöffnet präsentiert sich auf der Innenseite stolz der 14,2-Zoll-Screen mit einer Auflösung von 3,1K. Dieser ist somit scharf und dank 500 Nits hell genug, um in jeder Situation ein starkes Bild zu liefern.
Die richtige Balance zwischen schlank und stark
Beim Bildschirm handelt es sich zudem um einen Multipoint-Touchscreen. Wer den Laptop aber - verständlicherweise - nicht am Screen bedienen will, wird auch mit der unteren Geräte-Hälfte glücklich. Die Tastatur ist sehr flach gehalten, bietet aber trotzdem ein ausreichend taktiles Gefühl. Das Schreiben dieses Testberichts war hier definitiv kein Problem.
Weiter finden sich hier zwei satte Lautsprecher, und ein Powerbutton mit Fingerabdruckscanner. Alternativ kann das Notebook dank Windows Hello übrigens auch per Gesichtserkennung entsperrt werden. Ein grosses Highlight ist aber fraglos das Trackpad.
Es ist herrlich gross und präzise in der Anwendung und unterstützt alle gängigen Mehrfinger-Gesten von Windows. Zudem baut Huawei hier noch eigene praktische Features ein. Per Hoch- und Runterwischen an den Rändern kann kinderleicht die Helligkeit oder Lautstärke kontrolliert werden.
Weiter finden sich hier die etwas mageren, aber zumindest ausreichen leistungsfähigen Anschlüsse. Der Hersteller verbaut einen Kopfhöreranschluss, sowie viermal USB-C, zwei Buchsen an jeder Seite.
Diese agieren allesamt als Strom-, Bild- und Datenschnittstelle. Per Thunderbolt 4 schaffen jedoch nur die linken Ports satte 40 GB/s. Geladen wird mit dem mitgelieferten Netzteil übrigens mit bis zu 90 Watt.
Der Akku mit 60 Wattstunden hält im Büroalltag locker einen ganzen, je nachdem sogar zwei Tage durch. Das haut Niemanden aus den Socken, reicht aber vollkommen aus. So bietet sich das MateBook X Pro 2022 perfekt für den flexiblen Arbeitsalltag, auch dank der verbauten Hardware.
Huawei setzt auf potente Büro-Hardware
Angetrieben wird das Notebook von einem aktuellen Intel Core i7 der 12. Generation, welcher wiederum von 16 GB Arbeitsspeicher unterstützt wird. Zudem verbaut der Hersteller hier ein ganzes Terabyte an SSD-Speicher. Für die Grafik ist eine Intel Iris Xe Grafikkarte zuständig.
Das alles resultiert in einem Arbeitstier, welches mit Webbrowsing und Office-Arbeiten klarkommt, ohne dabei ins Schwitzen zu kommen. Sogar leichte Foto- und Videobearbeitungen sind möglich. Bei maximaler Last kann das Notebook spürbar warm werden und die Lüfter setzen ein, jedoch immer kaum hörbar.
Einzig grafisch aufwendigere Arbeiten, etwa grosse Videoprojekte und schwerfällige Games bringen das Huawei MateBook X Pro an seine Grenzen. Hierfür fehlt schlicht und ergreifend die Grafikhardware.
Das Gerät läuft ab Werk mit Windows 11 und kommt anderweitig praktisch ohne weitere Huawei-Software daher. Lediglich ein «Huawei PC Manager» und das «Control Panel» melden sich hie und da mit einer Sicherheitsmitteilung.
So meistert das MateBook X Pro 2022 praktisch jede zu erwartende Herausforderung mit Bravour. Ein Startpreis von grob 2300 Franken ist definitiv nicht ohne, der Gegenwert ist jedoch fraglos da. Für eine nächstjährige Version bleibt nur noch der Wunsch nach einer starken Grafikkarte übrig.
