Live-Streaming: Musikindustrie sucht kreative Wege in der Krise

Jochen Tempelmann
Jochen Tempelmann

Deutschland,

Die Corona-Krise trifft alle. Doch manche trifft es besonders hart: Musiker müssen alle Auftritte absagen. Stattdessen streamen sie jetzt ihre Konzerte im Netz.

Musikindustrie Coronavirus Krise
Musiker suchen kreative Wege: Mit Livestreams wollen sie die Krise überstehen. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Musiker werden von der Corona-Krise schwer getroffen: Weltweit werden Konzerte abgesagt.
  • Mit dem Hashtag #savethesummer setzen sich Musiker für den Festivalsommer ein.
  • Viele Künstler machen jetzt Livestreams von zu Hause oder aus dem Studio.

Weltweit sind unzählige Menschen und Unternehmen von den rigorosen Schutzmassnahmen zur Coronavirus-Epidemie betroffen. Besonders hart trifft es die Musikbranche: Nur wenige Profimusiker können von den Einkünften aus Alben-Verkäufen und Musik-Streaming wie Spotify überleben.

Die allermeisten Musiker sind auf Einkünfte aus Live-Auftritten angewiesen. Durch die aktuellen Schutzmassnahmen ist der Konzertbetrieb in weiten Teilen der Welt eingestellt worden. Viele Künstler bangen jetzt um ihre Existenz – und finden neue Lösungen, durch die Krise zu kommen.

#Savethesummer: Den Festivalsommer retten

Anfang der Woche schlossen sich zahlreiche Musiker auf Instagram unter dem Hashtag #savethesummer auf Instagram zusammen. Der Aufruf war nicht ganz uneigennützig: Nicht nur die Fans freuen sich über die Festivals, auch für Musiker ist der Festivalsommer äusserst lukrativ. Mit den Auftritten an Festivals könnten die Künstler wichtige Einkünfte nachholen.

Musikindustrie Coronavirus Krise
Gemeinsam möglichst schnell durch die Krise: #savethesummer. - Instagram

Die Aussage hinter der Aktion ist klar: Wenn wir jetzt eine weitere Ausbreitung verhindern, ist die Epidemie schnell vorüber und wir können bald zur Normalität zurückkehren.

Mit Livestreams durch die Krise

Ehe der Festivalsommer – hoffentlich! – durchgeführt werden kann, muss jedoch erst einmal die Krise überstanden werden. Nicht nur der Kampf gegen fehlende Einnahmen, auch gegen die Langeweile beginnt bei den Musikern: Viele hatten sich die kommenden Wochen für Live-Tourneen reserviert und sitzen erst einmal ohne Arbeit zu Hause.

Daher beweisen die Musiker, dass auch sie Homeoffice machen können: Inzwischen haben zahlreiche Musiker auf Live-Streams ihrer Konzerte umgesattelt. Unter dem Hashtag #togetherathome teilen Künstler jetzt Termine für kurzfristig auf die Beine gestellte Livestreams.

Ganze Streaming-Festivals schiessen aus dem Boden – für kommenden Sonntag wurde kurzfristig das deutsche #wirbleibenzuhause-Festival organisiert.

Unmengen von Konzerten am kommenden Wochenende

Wie «The Verge» berichtet, wechseln andere Musiker auf Twitch. Twitch-Streams generieren derzeit den meisten Umsatz. Ob es Künstler derart kurzfristig schaffen, eine Online-Fanbase aufzubauen, um ihre Einnahmen-Ausfälle zu kompensieren, bleibt fraglich.

Ob aus Langeweile oder aus finanzieller Not, Livestreams liegen bei Musikern voll im Trend. Es lohnt sich also, beim Lieblingskünstler einmal auf Instagram oder Facebook vorbeizuschauen: Am Wochenende dürften jede Menge Konzerte gestreamt werden.

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