Neue Google-KI kann selbstständig Aufgaben erledigen
Google kündigt eine neue Generation seines KI-Systems an, die eigenständig Aufgaben erledigen kann.
Bislang erzeugen KI-Systeme Inhalte wie Texte, Bilder und Videos. Google will nun mit einer neuen Generation seines Systems Gemini einen Schritt weitergehen. Die KI soll künftig eigenständig als Assistent bestimmte Aufgaben erledigen.
Das kündigte Google am Mittwoch zum Jahrestag der ersten Gemini-Premiere in Mountain View an. Denkbar sei, dass der «KI-Agent» etwa die Bauteile für ein Hobbyprojekt in Online-Stores ausfindig mache und eigenständig in den Warenkorb lege. Der eigentliche Bestellvorgang würde aber weiterhin vom Anwender vorgenommen.
Gemini 2.0: Ein nützlicherer Assistent
Google-CEO Sundar Pichai sagte, bei der ersten Generation Gemini 1.0 sei es darum gegangen, Informationen zu organisieren und zu verstehen. «Bei Gemini 2.0 geht es darum, viel nützlicher zu sein.» Die neuartigen KI-Assistenten sind Teil von «Project Mariner», das mit der neuen KI-Generation umgesetzt wurde.
Gemini 2.0 sei für das Zeitalter der Agenten entwickelt worden, sagte Google-Managerin Tulsee Doshi. Das System sei in der Lage, intelligente Tools zu nutzen. Und es könne direkt auf Google-Produkte wie die Suche zugreifen.
Künstliche Intelligenz trifft auf menschliches Verhalten
Es könne sogar Programmcode ausführen. «Diese Fähigkeiten ergeben Agenten, die denken, sich erinnern, planen und sogar Massnahmen in Namen der Anwenderinnen und Anwender ergreifen können». «Mariner» verhalte sich also genauso, wie es menschliche Nutzer in einem Browser tun würden, betonte Doshi.
«Er kann klicken, tippen und scrollen, genau wie Sie als Anwenderin oder Anwender.» Dabei identifiziere das System allerdings auch eine Reihe von Aufgaben, die der Agent nicht im Namen eines Nutzers übernehmen sollte.
«Ein gutes Beispiel hierfür ist, dass Mariner einen Kauf nicht abschliesst, ohne den Nutzer zuvor zu fragen, ob er dies auch wirklich möchte.» Mariner werde erst mit vertrauenswürdigen Testpersonen ausprobiert bevor es einer grösseren Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werde. Im «Project Astra» treibt Google nun auf Basis von Gemini 2.0 ein Forschungsvorhaben zur Erkundung der Umgebung voran.
Gemini Flash 2.0: Verbesserte Leistung für Entwickler
Das wurde erstmals im vergangenen Frühjahr auf der Entwicklerkonferenz Google I/O vorgestellt. Künftig sollen die User nicht nur auf einem Smartphone nützliche Informationen eingeblendet bekommen, sondern auch auf einer smarten Brille. Sie ähnelt der Ray-Ban-Brille vom Facebook-Konzern Meta.
Für Softwareentwickler ist vor allem die Systemvariante Gemini Flash relevant. Sie kann nicht nur auf grossen Computern im Rechenzentrum laufen, sondern auch lokal auf Personal Computern oder bestimmten Smartphone-Modellen. Google präsentierte am Mittwoch Gemini Flash 2.0, das nach Angaben des Unternehmens eine verbesserte Leistung bei ähnlich schnellen Reaktionszeiten bietet.