Die Netzauslastung ist beim Kabelnetzverbund Quickline während des Tages um 20 bis 30 Prozent höher als normal. Dies bildet kein Problem, man habe noch Reserve.
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Das Logo von Quickline auf dem Dach ihres Hauptsitzes. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Netz bei Quickline ist noch nicht voll ausgelastet.
  • Während der Corona-Isolation verzichtet Quickline auf das Anbieten von Sonderaktionen.
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Die Coronavirus-Krise treibt auch beim Kabelnetzverbund Quickline die Auslastung der Netze nach oben. Wegen der zunehmenden Heimarbeit sei der Internetverkehr während des Tages um 20 bis 30 Prozent höher als normal. Dies sagte Quickline-Chef Frédéric Goetschmann am Dienstag in einer Telefonkonferenz.

Quickline verzichtet auf Sonderangebote

In der Tagesspitzenzeit zwischen 17 und 19 Uhr liege die Auslastung um 10 Prozent höher als vor der Krise. Das sei kein Problem für die Netzinfrastruktur gewesen, die auf die Spitzenbelastungen ausgelegt sei und noch Reserve habe. Bei der Telefonie habe es drei Mal mehr Anrufe gegeben. Im Gegensatz zur Konkurrenz mache Quickline wegen der Viruskrise keine Sonderaktionen, wie beispielsweise Kinderkanäle gratis anzubieten.

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Quickline verzichtet auf Sonderaktionen. - zvg

«Wir sind vorsichtig mit den Netzreserven», sagte Goetschmann. Denn jetzt würden die Leute noch fleissig im Homeoffice arbeiten. Aber in ein bis zwei Monaten könnte die Lage anders aussehen und viel mehr Leute zu Hause Streamingdienste nutzen. Das würde den Bandbreitenbedarf nochmals stark steigen lassen.

UPC schaltet Kinderkanäle frei

Dagegen kündigte die grösste Kabelnetzbetreiberin UPC gleichentags an, alle Kindersender ab dem Mittwoch kostenlos freizuschalten. Damit wolle man den Kindern in der Zeit von geschlossenen Schulen und beschränkten Kontakten mit Freunden ein spannendes Unterhaltungsprogramm bieten.

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Die Kinderserien auf Sunrise TV werden bis Ende Juni gratis offeriert. - keystone

Zuvor hatte schon Sunrise mitgeteilt, die Kinderserien auf Sunrise TV bis Ende Juni gratis zu offerieren. Überdies wurden bei den Handyabos die nationalen Datenlimiten aufgehoben. Bei Salt erhalten Privatkunden mit Mobilfunkabo zusätzlich ein Kinderprogramm von Sky für zwei Monate.

Quickline-Läden noch offen

Im Gegensatz zu vielen anderen Unternehmen komme Quickline in der Coronavirus-Krise noch relativ glimpflich davon: Die meisten Läden seien geöffnet, wenn auch mit reduzierten Öffnungszeiten, sagte Goetschmann: «Kurzarbeit ist aktuell noch kein Thema. In Bereichen, wo es im Moment schwierig ist, bauen wir Überzeit ab.» Der technische Vorort-Dienst für Kunden sei immer noch verfügbar. Die drei grossen Anbieter Swisscom, Sunrise und Salt haben dagegen die meisten Shops geschlossen.

Zudem stehe Quickline finanziell solide da. «Wir sind zu 100 Prozent eigenfinanziert», sagte Goetschmann. Das könnte sich noch als sehr sinnvoll erweisen, wenn die Corona-Krise sich zu einer Finanzkrise auswachse. «Bei uns gibt es keine Margin-Calls» (Nachschussforderungen für Kredite von Banken).

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