Smartphones: Warum die Preise explodieren
Smartphones werden immer teurer, besonders im Premium-Segment. Experten erklären die Gründe für den Preisanstieg.

Die Preise für Premium-Smartphones sind in den letzten zehn Jahren um über 70 Prozent gestiegen.
Eine Marktanalyse von Verivox zeigt, dass die Kosten für High-End-Geräte fast neunmal stärker gestiegen sind als bei Basismodellen. Die «Welt am Sonntag» berichtet darüber.
Während ein iPhone vor zehn Jahren unter 1000 Euro (rund 929 Franken) kostete, liegt der Durchschnittspreis heute bei fast 1300 Euro (rund 1208 Franken). Das teuerste Modell, das Samsung Galaxy Z Fold 6, kostet sogar 2359 Euro (rund 2192 Franken).
Mehr Technik, mehr Marketing – höhere Preise
Verivox-Telekommunikationsexperte Jörg Schamberg sagt laut «Welt am Sonntag»: «In den Premiummodellen steckt nicht nur mehr Technik, sondern auch mehr Marketing.»

Deutschland sei ein besonders attraktiver Markt für Smartphone-Produzenten, was die Kosten zusätzlich beeinflusse.
Speicher-Upgrades und Cloud-Dienste
Ein weiterer Faktor sind Speicher-Upgrades. Vor zehn Jahren waren 128 Gigabyte die Obergrenze, heute gibt es Geräte mit bis zu einem Terabyte Speicherplatz.
Beim iPhone 16 Pro kostet das Upgrade von 128 Gigabyte zu einem Terabyte stolze 630 Euro (rund 585 Franken). Alternativ können Nutzer Daten in die Cloud auslagern.
Wie Hersteller Nutzer langfristig binden
Das erfordert monatliche Abonnements und bindet die Kunden an das Ökosystem der Hersteller. Das berichtet die «Welt am Sonntag» weiter.
Die grössere Auswahl an Premium-Geräten ist ebenfalls bemerkenswert. Während es vor zehn Jahren nur sieben Modelle von den vier grössten Herstellern gab, sind es heute 41 Modelle.
Smartphones: Markenbindung und Alternativen
Die Bindung an grosse Marken wie Apple oder Samsung wird durch diese Entwicklungen verstärkt. Experten raten jedoch zur Vorsicht:

Wer sich nicht von der Strahlkraft der Topseller blenden lassen möchte, findet bei weniger bekannten Herstellern wie Oppo oder Vivo oft preiswertere Alternativen mit guter Ausstattung.
Längere Nutzungsdauer von Smartphones
Smartphones werden mittlerweile länger genutzt als früher. Laut einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom besitzen nur noch 33 Prozent der Nutzer ein Gerät, das jünger als ein Jahr ist.
Vor zwei Jahren lag dieser Wert noch bei 55 Prozent. Das Durchschnittsalter eines Smartphones beträgt derzeit 24 Monate – ein deutlicher Anstieg gegenüber den Vorjahren.
Fazit: Sparpotential nutzen
Verbraucher können sparen, indem sie Geräte gebraucht kaufen oder auf weniger bekannte Marken setzen. Auch das Abwarten nach dem Marktstart eines neuen Modells kann sich finanziell lohnen.