Überragend aber teuer: Die Bowers & Wilkins PI7 im Test
Mit den Bowers & Wilkins PI7 will das britische Unternehmen auch den In-Ear-Markt erobern. Die Kopfhörer kommen mit überragendem Sound und grossem Preisschild.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit den PI7 wagt sich Bowers & Wilkins jetzt auch ins «True Wirless» In-Ear-Segment.
- Die Kopfhörer sind besonders edel, dies sowohl beim Look als auch beim Sound.
- Typisch für die Marke muss für die PI7 auch ein ordentlicher Preis berappt werden.
Mehr und mehr fokussieren sich Branchengrössen auf «True Wireless» In-Ear-Kopfhörer. Darunter befindet sich mit den PI7 nun auch das britische Audio-Unternehmen Bowers & Wilkins. Die Kopfhörer kommen wie von der Firma gewohnt: ausserordentlich luxuriös – jedoch auch mit ein paar wenigen Abstrichen.
Die Bowers & Wilkins PI7 überzeugen mit starkem Auftritt
Bereits beim Auspacken und Inbetriebnehmen fällt auf: B&W macht keine halben Sachen. Sowohl das Case als auch die Ohrstöpsel sind hochwertig verarbeitet und gefallen optisch sehr. Neben den Kopfhörern im Ladecase gibt es unterschiedlich grosse Silikonaufsätze, ein Ladekabel und ein 3,5-Klinke auf USB-C Kabel. Zu Letzterem später mehr.
Mit der etwas länglichen Form ist die Ladehülle keineswegs klobig, fällt aber doch ein wenig gross aus. Die Ohrstöpsel selbst sind relativ kompakt gestaltet und sitzen auf Anhieb gut. Mehrstündiges komfortables Tragen funktioniert für meine etwas kleineren Ohren ohne Probleme.
Bowers & Wilkins spart an einigen Ecken
Die Kopfhörer verfügen über Active Noise Cancelling. An sich funktioniert diese Geräuschunterdrückung sehr gut, jedoch bleibt sie angesichts des Preises etwas hinter den Erwartungen.
Es reicht aber allemal, um eine morgendliche Zugfahrt um einiges angenehmer zu machen. Sobald Musik auf mittelmässiger Lautstärke läuft, verstummt die Aussenwelt grösstenteils.
Songs pausieren, überspringen oder zurückspulen geschieht via Touch-Input und funktioniert im Test fraglos zuverlässig. Auch das ANC lässt sich an den Ohrstöpseln ein- und ausschalten. Der Transparenzmodus und die Lautstärke muss jedoch in der App, respektive am Smartphone gesteuert werden, was etwas umständlich ist.
Die App ist generell eher ernüchternd, da aktuell nur das Notwendigste geboten wird. Einen Equalizer oder verstellbare Audiocodecs sucht man vergebens, lediglich die Akku-Anzeige ist wirklich praktisch.
Apropos Akku: Die Wiedergabezeit fällt mit vier Stunden pro Ladung ebenfalls etwas knapp aus. Zumindest sind mit dem Ladecase insgesamt bis zu 20 Stunden möglich. Das Case kann dabei sogar per Kabel oder drahtlos geladen werden.
Wenn B&W eines kann, dann Sound
Wo die Kopfhörer wirklich brillieren, ist bei der Klangqualität. Dies ist auch wenig erstaunlich, Bowers & Wilkins gehört schon lange zu den branchenführenden Unternehmen. Der Klang der B&W PI7 ist grösstenteils ausbalanciert und sauber, ohne dabei steril zu wirken. Etwas verspielter dürfte er trotzdem sein — hier würde ein Equalizer helfen.
Die Bässe sind Warm und überspielen nie die restlichen Gebiete. Tiefe Synthesizer und Bassgitarren sind nie herausstehend, was aber auch nicht nötig ist. Die Höhen sind klar definiert, sodass auch diverse Instrumente wie Streicher klar distinkt bleiben. Auch bei den Mitten gibt es praktisch nichts zu bemängeln, alles in allem überzeugt die umfangreiche Klangbühne.
Die Kritik an diesen Kopfhörern sind klar auf ganz hohem Niveau. Die Bowers & Wilkins klingen phänomenal. Nichtsdestotrotz wäre es schön, wenn der Klang personalisierbar wäre.
Bowers & Wilkins setzt hohe Ansprüche
Zu guter Letzt ist da noch das obenerwähnte 3,5-Klinke auf USB-C Kabel. Dieses ermöglicht es, die Kopfhörer mit Geräten ohne Bluetooth zu verwenden. Dazu wird das Case per Kabel mit der Audioquelle verbunden. Anschliessend sendet das Case selbst das Signal an die Kopfhörer.
Was in Theorie nach einem praktischen Feature klingt — etwa in einem Flugzeug — funktioniert in der Praxis eher mässig. Die Verbindung zum Case kann hin und wieder etwas unstabil ein. Auch die Klangqualität leidet manchmal im Test. Grösstenteils funktioniert es aber einwandfrei – und dann handelt es sich um ein beeindruckendes, und vor allem einzigartiges Feature.
Das Preisschild von knapp 450 Franken ist klar über der Konkurrenz angesetzt. Dafür gibt es dann auch den aktuell womöglich besten Sound aus In-Ear-Kopfhörern dieser Art.
Fazit
Die Bowers & Wilkins PI7 machen vor allem eines absolut richtig: überaus guter Sound. Abstriche gibt es lediglich für den etwas knappen Akku und eine ausbaufähige App. Letzteres könnte sich aber in Zukunft noch ändern.
Wer nicht auf überdurchschnittlich lange Akkulaufzeit angewiesen ist und über das entsprechende Budget verfügt, darf sich auf ein beeindruckendes Produkt freuen.