6,15 Milliarden Euro bei Spendenaufruf von EU-Kommission gegen Corona gesammelt
Bei einer Spendenkonferenz der EU-Kommission und der Initiative «Global Citizen» zur Finanzierung eines Impfstoffs gegen das neuartige Coronavirus sind am Samstag 6,15 Milliarden Euro zusammengekommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Bundesregierung sagt 383 Millionen Euro zu.
Allein die Europäische Investitionsbank steuerte 4,9 Milliarden Euro bei, wie EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen zu Beginn der Spenderkonferenz bekannt gab. Demnach nahmen 40 Regierungen an der Online-Veranstaltung teil. Zahlreiche Popstars unterstützten die Spendenaktion mit einem Benefiz-Konzert.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte am Samstag 383 Millionen Euro Unterstützung von Deutschland zu. Impfstoffe, Tests und Medikamente müssten «weltweit verfügbar, bezahlbar und zugänglich sein», sagte Merkel in einem im Kurzbotschaftendienst Twitter veröffentlichten Video.
«Wir werden diese Pandemie erst dann beenden, wenn sie überall beendet ist», sagte von der Leyen zum Auftakt der Online-Veranstaltung. «Und das bedeutet, dass jeder Mensch auf der Welt Zugang zu Tests, Behandlungen und Impfstoffen hat, unabhängig davon, wo er lebt, woher er kommt und wie er aussieht.» Das gesammelte Geld soll vor allem für die Entwicklung eines Impfstoffs eingesetzt werden und dazu beitragen, dass er auch ärmeren Ländern zur Verfügung gestellt wird.
An einem Online-Konzert am Samstagabend beteiligten sich zahlreiche Musikbands und internationale Künstler, darunter Coldplay, Miley Cyrus, Jennifer Hudson und Shakira. Der Schauspieler und ehemalige Wrestling-Star Dwayne «The Rock» Johnson moderierte die Veranstaltung. Sängerin Cyrus warb für soziale Gerechtigkeit beim Kampf gegen die Corona-Pandemie. «Bei dieser Kampagne geht es darum, allen Menschen Zugang zu den Mitteln und Lösungen zu geben, mit denen sich Covid-19 besiegen lässt.»
Nach einem Spendengipfel im Mai waren bereits knapp zehn Milliarden Euro von Staaten und Spendern zugesagt worden. Die Gesamtsumme der Spenden liegt damit derzeit bei 15,9 Milliarden Euro. Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vom Freitag sind mehr als 30 Milliarden Euro nötig, um einen Impfstoff und ausreichende Test- und Behandlungskapazitäten zu entwickeln.