735 Milliarden: Dauerkrise kostet deutsche Wirtschaft Rekordsumme
Eine IW-Studie zeigt: Die Krisen der letzten fünf Jahre haben Deutschland 735 Milliarden Euro gekostet. Experten warnen vor langfristigen Folgen.

Die deutsche Wirtschaft steckt in einer beispiellosen Dauerkrise. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln hat ausgerechnet, wie viel Geld Deutschland dadurch verloren gegangen ist.
Laut ihrer Studie hat das Land durch die Krisen der vergangenen fünf Jahre fast eine dreiviertel Billion Euro eingebusst.
Das Bruttoinlandsprodukt läge ohne die Krisen rund 735 Milliarden Euro höher, wie «Reuters» berichtet.
Krisen kosten Deutschland Milliarden
IW-Konjunkturchef Michael Grömling bezeichnet die Situation als «schwerste wirtschaftliche Krise seit der Wiedervereinigung», so die «Bild».

Die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg haben dem Land schwer zu schaffen gemacht. Beide Krisen hätten die Investitionstätigkeit der Unternehmen nahezu zum Erliegen gebracht.
Das wiederum sinke das Produktionspotenzial auf Jahre hinaus.
Enorme Auswirkungen
Die Auswirkungen der Krise sind gravierend. Laut der Studie gab es hohe Einbussen in den 20 Quartalen seit Ausbruch der Corona-Pandemie.
Diese belaufen sich auf 4,3 Prozent der tatsächlichen Wirtschaftsleistung, wie «Handelsblatt» meldet.
Konsumeinbussen und Investitionsrückgang
Die Krise trifft auch den privaten Konsum hart. Über die vergangenen fünf Jahre hinweg summieren sich die Einbussen auf gut 470 Milliarden Euro.
Das entspricht 5'600 Euro je Einwohner, wie die «Süddeutsche Zeitung» berichtet. Besonders besorgniserregend ist der Rückgang der Investitionen.
Bei den Bruttoanlageinvestitionen werden die Ausfälle in den vergangenen 20 Quartalen auf 265 Milliarden Euro geschätzt. Dies könnte langfristige Folgen für die Wirtschaftsentwicklung haben.
Politische Verantwortung und Zukunftsaussichten
Die Politik trägt laut IW-Experten eine Mitschuld an der Situation. Jahrelang sei der Wirtschaftsstandort vernachlässigt worden.
Grömling betont, es werde Aufgabe der nächsten Bundesregierung sein, diesen Rückstand aufzuholen. Die Zukunftsaussichten bleiben gedämpft.
Die Bundesbank rechnet für 2025 nur mit einem Minimalwachstum von 0,2 Prozent, wie die «Junge Welt» berichtet. Experten warnen vor anhaltenden Herausforderungen durch Digitalisierung, Transformation und geopolitische Spannungen.