Erdbeben

Achtung bei Erdbeben-Spenden auf TikTok und Twitter!

Nach dem Erdbeben in der Türkei und Syrien wird fleissig für die Betroffenen gespendet. Kriminelle nutzen dies aus und sammeln Spenden, die dann gar keine sind.

Scammers
Die bei Spenden-Aufrufen verwendeten Bilder zeigen teils gar nicht die Erdbebenopfer. Dieses Bild entstand bereits 2018. - Twitter

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Erdbeben in der Türkei und Syrien fordert bisher über 42'000 Tote.
  • Für all jene, die überlebt haben, wird weltweit fleissig gespendet.
  • Kriminelle nutzen die Krise, um Spender um deren Geld zu betrügen.

Die internationale Hilfe und Anteilnahme nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei ist gross. Viele Länder, darunter die Schweiz, packen vor Ort mit an.

Doch auch Privat-Personen zeigen sich solidarisch: Allein in der Schweiz wurden eine Woche nach dem Beben mehr als 14 Millionen Franken gespendet.

Aber aufgepasst: Unter die weltweiten Spenden-Aufrufe sollen sich auch jene von Betrügern mischen, wie die britische «BBC» berichtet. Statt bei Hilfswerken landet das Geld auf betrügerischen Paypal-Konten und Kryptowährung-Geldbörsen.

Spenden Sie auch für die Erdbeben-Opfer in der Türkei und Syrien?

Bei Betrügern besonders beliebt sei die chinesische Videoplattform TikTok. Darauf können Nutzer Geld verdienen, indem sie digitale Geschenke anderer User erhalten. Derzeit tauchten immer mehr Beiträge mit Videos und Bildern aus dem Katastrophen-Gebiet auf. Gleichzeitig wird um Spenden gebeten.

Grossteil geht an TikTok

Die digitalen Geschenke auf TikTok sind jedoch kein guter Weg um zu spenden: «BBC» fand in einer eigenen Untersuchung heraus, dass die Plattform rund 70 Prozent der digitalen Spenden selbst abschöpft. So komme auch bei aufrichtigen Spendenaufrufen nur wenig Geld bei den Betroffenen an.

Es werden auch Tweets veröffentlicht, die auf ein Paypal-Konto verlinken, auf dem Spenden gesammelt werden sollen. Cybersecurity-Experte Ax Sharma erklärt der BBC, dass gefälschte Spendenaccounts dabei private Paypal-Konten angeben.

Ein Beispiel dafür ist der Twitter-Account @TurkeyRelief. Dieser wurde im Januar erstellt und sammelt Spenden für die Türkei. Der Paypal-Account erhielt bereits 900 Dollar Spenden, wobei 500 Dollar vom Account-Besitzer selbst stammen. Dies soll laut Sharma die Authentizität des Spenden-Aufrufs erhöhen.

Dieser Twitter-Account sowie das Paypal-Konto sind mittlerweile gesperrt. Er ist jedoch nur einer von über 100 Fundraisern, die in den letzten Tagen auf Paypal eröffnet wurden. Nicht alle dieser Accounts sind echt.

Damit nicht genug: Wie die unabhängige Plattform «Watchlist Internet» warnt, nutzen Cyberkriminelle auch gefälschte Websites, E-Mails und teils sogar Anrufe.

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