AfD-Chef erwartet baldige Regierungsbeteiligung im Osten
Der AfD-Vorsitzende Tino Chrupalla sieht seine Partei nach den Bundestagswahlen auf dem Weg zur Macht im Osten.
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Der deutsche AfD-Chef Tino Chrupalla hat die Ergebnisse seiner Partei als «sensationell» bezeichnet und geht in Ostdeutschland von einer baldigen Regierungsbeteiligung aus. «Die Ostdeutschen haben ganz klar gesagt, sie wollen keine Brandmauer mehr», sagte der AfD-Bundessprecher im RBB-Inforadio.
Die deutschen Christdemokraten hätten mit dem Ergebnis der Bundestagswahl grössere Probleme als seine Partei. Die AfD bleibe geduldig. «Da muss man ein bisschen Mut zur Gelassenheit haben. Das haben wir», so Chrupalla.
Zukunftspläne der AfD
Die AfD werde sich programmatisch weiterentwickeln und professionalisieren. «Und dann werden wir bei der nächsten Wahl noch mal fünf bis sechs Prozent mehr bekommen», so Chrupalla.
Im ARD-«Morgenmagazin» sagte Chrupalla mit Blick auf die Abgrenzung der CDU/CSU von seiner Partei: «Wer Brandmauern errichtet, wird dahinter selbst gegrillt, das wird Herr Merz schon noch erleben». Die AfD werde programmatisch und personell weiter an sich arbeiten. So wolle sie in den einzelnen Fachgebieten wie etwa der Sozialpolitik «ihre Personen nach vorne stellen».
Ergebnisse der Bundestagswahl
Die in Teilen als rechtsextremistisch eingestuften AfD kommt nach dem vorläufigen Ergebnis der Bundestagswahl auf 20,8 Prozent der Stimmen, die CDU/CSU auf 28,5 Prozent.
Chrupalla selbst hat in seinem Wahlkreis im sächsischen Görlitz mit grossem Vorsprung die meisten Erststimmen geholt. Auch nach dem neuen Wahlrecht gelingt ihm somit der Wiedereinzug ins Parlament über ein Direktmandat. Auf den 49-Jährigen entfielen 48,9 Prozent der Erststimmen im Wahlkreis 156.