AfD: Delegierter soll Demonstrant in Wade gebissen haben
Der Parteitag der AfD verläuft mit diversen Zwischenfällen. Ein grosser Polizeieinsatz begleitet den Anlass.
Das Wichtigste in Kürze
- Heute Samstag führt die AfD ihren Parteitag in Essen (D) durch.
- Die Veranstaltung hat am Vormittag unter grossen Protesten begonnen.
- Vermummte Demonstranten haben Polizisten attackiert.
Heute Samstag findet der Parteitag der rechtspopulistischen AfD in Essen (D) statt. Der Anlass geht nicht ohne Unruhen vonstatten – er wird von gegnerischen Protesten begleitet.
Delegierte mussten teils unter Polizeischutz zum Veranstaltungsort gebracht werden. Gegendemonstranten versuchten, mit Blockaden die Anreise zu verhindern und besetzten in der Umgebung des Veranstaltungsorts, der Grugahalle, Strassen und Kreuzungen.
Rangelei zwischen AfDler und Demonstrant eskaliert
Nach Polizeiangaben kam es zu mehreren gewalttätigen Aktionen und Festnahmen. Demonstranten hätten sich teilweise vermummt und Einsatzkräfte angegriffen. Protestierende liessen auch einige Journalisten nicht zur Halle durch.
Am Nachmittag scheint die Situation endgültig zu eskalieren: Wie «Der Westen» unter Berufung auf Zeugenaussagen berichtet, soll ein AfD-Delegierter einen Demonstranten in die Wade gebissen haben.
Der Demonstrant gibt an, der AfDler habe eine Demonstranten-Kette durchdringen wollen. Er sei dabei gestürzt und habe den Protestler mitgerissen – darauf biss er zu.
20'000 an Demo gegen AfD
Zu Demonstrationen und Veranstaltungen werden am gesamten Wochenende bis zu 100'000 Menschen erwartet. Darunter rund 1000 Linksextremisten. Die Polizei hat mehrere Tausend Beamte im Einsatz.
Ein Demonstrationszug mit vielen Tausend Menschen ist parallel zum Beginn des AfD-Bundesparteitags in Essen durch die Stadt gezogen.
Man gehe von rund 20'000 Teilnehmenden aus, hiess es am Samstag aus dem Landesinnenministerium. Hinzu kämen weitere Protestveranstaltungen mit tausenden Menschen.
Bei dem Parteitag hat die AfD einen neuen Bundesvorstand gewählt. Tino Chrupalla und Alice Weidel bleiben Chefs. Der Parteitag in Essen bestätigte am Samstag beide für die kommenden zwei Jahre mit grossem Rückhalt im Amt.
Gegenkandidaten gab es keine. Weidel und Chrupalla schlugen sich gegenseitig vor. Zuvor hatten sich die Delegierten mit deutlicher Mehrheit dafür entschieden, dass die Partei weiterhin von einer Doppelspitze geführt werden soll. Auch eine Einzelspitze wäre laut Satzung möglich.