AfD erhielt Wahlkampfspenden von Schweizer Pharmafirma
Laut Medienberichten soll die Alternative für Deutschland von einem Zürcher Pharma-Unternehmen 130'000 Euro an Wahlkampfspenden erhalten haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Die AfD erhielt angeblich illegale Wahlkampfspenden aus der Schweiz.
- Eine Zürcher Pharmafirma habe in mehreren Tranchen 130'000 Euro überwiesen.
Laut Recherchen von WDR, NDR und der «Süddeutschen Zeitung» hat die Alternative für Deutschland (AfD) zwischen Juli und September 2017 Spenden von über 130'000 Euro aus der Schweiz angenommen. Der Absender der Spenden soll eine Pharmafirma aus Zürich gewesen sein.
Mit der Annahme der Spenden habe die AfD gegen das Parteiengesetz verstossen, berichten die deutschen Medien. Parteispenden, die aus dem Nicht-EU-Ausland kommen, sind laut dem deutschem Gesetz illegal.
Die Schweizer Pharmafirma soll das Geld in 18 Tranchen von meist 9000 Schweizer Franken auf das Sparkassenkonto der Partei überwiesen haben – mit dem Betreff «Wahlkampfspende Alice Weidel». Das sollen Kontoauszüge zeigen, die WDR, NDR und der «Süddeutschen Zeitung» vorliegen. Weidel ist Co-Vorsitzende der AfD-Fraktion im Bundestag.
Weidel «keinerlei Informationen» über Hintergründe
Mit den Vorwürfen konfrontiert, gab Weidel zu, dass sie schon im September 2017 von der Spende aus der Schweiz erfahren habe. Die Spende sei jedoch nicht an sie selbst gegangen. Sie habe deshalb auf den richtigen Umgang der Schatzmeisterin vertraut.
Über die Hintergründe der Pharmafirma, deren Besitzer und die Motive der Spende habe Weidel «keinerlei Informationen». Unterdessen hat die Partei das Geld jedoch zurückgezahlt. Das zeigen ebenfalls Kontoauszüge.