AfD-Landrat Robert Sesselmann macht Wahlwerbung vor Schülern
Politiker machen Wahlwerbung. Dass der AfD-Landrat Robert Sesselmann nun aber sogar vor Schülern für seine Partei wirbt, entsetzt selbst deutsche Politiker.
Das Wichtigste in Kürze
- Robert Sesselmann war am Wochenende zu Besuch in einer Grundschule.
- Bei seiner Rede warb der AfD-Landrat unter anderem auch für seine Partei.
- Deutsche Politiker sind entsetzt und kritisieren Sesselmanns Verhalten.
Kaum im Amt sorgt Robert Sesselmann bereits für Furore. Grund dafür ist der gestrige Besuch des frisch gewählten AfD-Landrats in einer Grundschule in Mengersgereuth-Hämmern.
Statt nämlich über die drohende Schliessung der Schule zu sprechen, warb Sesselmann klangheimlich für seine Partei – und das vor den Lehrern, Eltern und Kindern. Entsprechende Aufnahmen gehen derzeit viral.
In einem dieser Videos sagt Sesselmann beispielsweise: «Welche Schwierigkeiten uns dabei seitens des Ministeriums in den Weg gelegt werden, das werden wir sehen.»
Und weiter: «Wie gesagt, 2024 ist die Landtagswahl. Wenn Sie mit der bisherigen Politik, die vor Ort betrieben worden ist, nicht einverstanden sind, dann haben Sie die Möglichkeit, ein Kreuz an einer bestimmten oder an einer richtigen Stelle zu machen.»
Deutsche Politiker sind entsetzt
Ob Sesselmann damit wohl die AfD meint? Wahrscheinlich schon. Was umso prekärer ist, weil für den AfD-Landrat eigentlich die Neutralitätspflicht gilt. Demnach darf er also in seinem Amt keinen politischen Einfluss auf Wahlen nehmen.
Kein Wunder also, zeigen sich auch deutsche Politikerinnen und Politiker über Sesselmann entsetzt. «Werbung für die AfD? An einer Grundschule? Das sollte sich vielleicht auch mal das Thüringer Innenministerium anschauen», zitiert «Bild» die Thüringer Linken-Landtagsabgeordnete Katharina König-Preuss.
Der Karlsruher Grünen-Stadtrat Benjamin Bauer wiederum zeigt sich über die Anwesenden besorgt: «Dass die Mehrheit der Anwesenden, die nicht AfD gewählt haben, ohne jegliche Reaktion daneben steht und ihn gewähren lässt, sollte uns Sorge bereiten.»