AfD verurteilt Anschlag von Halle und sieht keine Mitverantwortung
Der deutschen Partei «Alternative für Deutschland» wurde vorgeworfen, den Anschlag in Halle mit zu verantworten. Die Partei weist die Anschuldigungen zurück.
Das Wichtigste in Kürze
- Gestern verübte ein 27-jähriger Deutscher in Halle (D) einen Anschlag.
- Der AfD wurde Mitschuld vorgeworfen.
- Die Partei verurteilt die Tat und sieht keine Mitverantwortung.
Die AfD hat sich gegen Vorwürfe gewehrt, sie trage eine politische Mitverantwortung an dem Anschlag in Halle. «Wer dieses entsetzliche Verbrechen missbraucht, um die politische Konkurrenz mit haltlosen Diffamierungen zu verleumden, der spaltet die Gesellschaft und schwächt das demokratische Fundament, auf dem wir stehen», erklärte die Fraktionschefin Alice Weidel am Donnerstag.
Co-Fraktionschef Alexander Gauland sagte: «Versuche, den Terroranschlag und das von ihm verursachte Leid tagespolitisch zu instrumentalisieren, sind infam und werden dem Ernst der Lage nicht gerecht.»
Die Spitzenpolitiker der «Alternative für Deutschland» sprachen von einem «antisemitischen Terroranschlag». Sie bezeichneten den Täter von Halle nicht als Rechtsextremisten.
Hermann und Lauterbach werfen der AfD Mitschuld vor
Namentlich nannte Weidel den bayerischen Innenminister Joachim Hermann (CSU) und den SPD-Bundestagsabgeordneten Karl Lauterbach. Hermann hatte im Bayerischen Rundfunk von geistigen Brandstiftern gesprochen. In letzter Zeit seien da auch einige Vertreter der AfD in unverschämter Weise aufgefallen, so der CSU-Politiker.
Karl Lauterbach hatte auf Twitter geschrieben: «Es ist die Hetze der AfD, die dem Rechtsextremismus eine politische Stimme gab.» Er warf der Partei eine Mitschuld vor.
«Alternative für Deutschland» trauert mit den Angehörigen
Die «Alternative für Deutschland» verurteilte den Anschlag auf die Synagoge. «Wir sind erschüttert über dieses monströse Verbrechen. Wir trauern mit den Angehörigen um die Ermordeten und wünschen den Verletzten rasche und vollständige Genesung», hiess es von Gauland. «Antisemitischer Terror und extremistische Gewalt müssen konsequent bekämpft und hart bestraft werden, egal aus welcher Richtung und Gesinnung sie kommen.»
Am Mittwoch hatte ein schwerbewaffneter mutmasslicher Rechtsextremist versucht, in eine Synagoge in Halle einzudringen. Er wollte unter Dutzenden Gläubigen ein Blutbad anzurichten. Sein Versuch einzudringen scheiterte. Daraufhin soll er vor der Synagoge und in einem Döner-Imbiss zwei Menschen erschossen und mindestens zwei weitere verletzt haben.