Affäre Skripal: Russland schliesst US-Konsulat

Tagelang hat Russlands Führung eine «angemessene» Reaktion auf die Ausweisung seiner Diplomaten aus rund 25 Staaten vorbereitet. Nun schlägt Moskau zurück. Der Hieb dürfte auch Deutschland treffen.

Sergej Lawrow verkündete, dass das US-Konsulat in St. Petersburg geschlossen werde.
Sergej Lawrow verkündete, dass das US-Konsulat in St. Petersburg geschlossen werde. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Streit um den Fall Skripal hat Russland endlich reagiert.
  • Das US-Konsulat in St. Petersburg soll geschlossen werden.
  • Zudem werden 60 US-Diplomaten des Landes verwiesen.

Als Reaktion auf die Ausweisung seiner Diplomaten aus Dutzenden Ländern will Russland unter anderem 60 US-Diplomaten des Landes verweisen und das US-Generalkonsulat in St. Petersburg schliessen. Zudem will Russland auch Diplomaten anderer Länder ausweisen, die ihrerseits russische Vertreter zu unerwünschten Personen erklärt hatten. Dies sagte Aussenminister Sergej Lawrow der Agentur Interfax zufolge am Donnerstagabend in Moskau.

Aus den anderen Ländern, die sich am Vorgehen gegen Russland beteiligt hätten, müssten zudem ebenso viele Diplomaten das Land verlassen, wie russische Vertreter ausgewiesen wurden. «Fürs Erste ist das alles», sagte der Minister.

Entlassungswelle russischer Diplomaten

Der tagelang erwartete russische Schritt ist die Reaktion darauf, dass rund 25 Staaten sowie die Nato mehr als 140 russische Diplomaten ausgewiesen haben. Berlin hatte aus Solidarität mit Grossbritannien vier Vertreter Russlands zu unerwünschten Personen erklärt. Besonders scharf hatten die USA reagiert: 60 Diplomaten wurden ausgewiesen und das russische Konsulat in Seattle muss geschlossen werden.

Anlass sind die Vorwürfe nach dem Giftangriff auf den russischen Ex-Agenten Sergej Skirpal und dessen Tochter Yulia in der südenglischen Kleinstadt Salisbury. Beide waren am 4. März bewusstlos auf einer Parkbank in der Innenstadt entdeckt worden. Grossbritannien macht Russland für die Attacke verantwortlich, weil angeblich der zu Sowjetzeiten entwickelte chemische Kampfstoff Nowitschok eingesetzt wurde. Moskau weist die Anschuldigungen zurück und verurteilt sie als anti-russische Kampagne.

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