Agrarvereinigung warnt: Extrem niedriger Wasserpegel am Gardasee
Die italienische Agrarvereinigung Coldiretti warnt vor dem extrem tiefen Wasserpegel am Gardasee. Es droht eine Dürre.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Pegelstand des Gardasee ist auf 45,8 Zentimeter gesunken.
- Die Trockenheit bedroht Landwirtschaft und Tourismus.
- Die Agrarvereinigung warnt, dass sich die Wasserstände trotz Regen nicht erholen.
Der Gardasee in Norditalien leidet weiter unter Trockenheit und Wasserknappheit. Das grösste Binnengewässer des Mittelmeerlandes verzeichnet aktuell extrem niedrige Wasserstände.
Zwar werde in den kommenden Tagen in der Region wieder Regen erwartet. Die niedrigen Wasserstände der letzten Tage und Wochen an dem See könnten damit jedoch nicht so schnell aufgeholt werden. Dies teilte die Agrarvereinigung Coldiretti am Montag mit. Die Vereinigung warnte wegen der Trockenheit vor drastischen Auswirkungen auf das Gebiet.
Tiefster Stand seit 70 Jahren
Der Gardasee erreichte zuletzt seinen tiefsten Wasserstand seit 70 Jahren, wie Satellitendaten der Europäischen Dürrebeobachtungsstelle belegen. Der Pegelstand sank jüngst auf 45,8 Zentimeter. Der Pegelstand ist die Höhe des Wasserspiegels über dem sogenannten Pegelnullpunkt. Er entspricht daher nicht der wirklichen Wassertiefe, sondern dient als Messwert.
Italien, vor allem der Norden des Landes, sieht sich seit geraumer Zeit mit Dürre konfrontiert. Diese bedroht nach Einschätzung von Experten die Landwirtschaft, den Tourismus, die Schifffahrt sowie die lokalen Gemeinden in diesem Gebiet.
Die Regierung in Rom hatte Anfang April in dem Zusammenhang ein Dekret verabschiedet, das weitreichende Massnahmen gegen die Trockenheit vorsieht. Ein Sonderkommissar sowie ein Gremium sollen etwa eingesetzt werden. Die Regierung will zudem Mittel locker machen, um marode Wasserleitungen zu erneuern. Aber auch Regenwasser-Sammelbecken, Entsalzungsanlagen sowie die Steigerung der Wiederverwendung von gereinigtem Abwasser sind geplant.