Aktion mit Kran und Kreissäge: Banksy-Dieb in Paris verurteilt
Im Jahr 2019 wurde ein Werk des Künstlers Banksy aus dem öffentlichen Raum in Paris entwendet. Nun wurde ein 38-Jähriger wegen Diebstahls verurteilt.
Ein Pariser Gericht hat einen Mann wegen des Diebstahls eines Werks des britischen Streetart-Künstlers Banksy verurteilt. Der 38 Jahre alte Musiker bekam zwei Jahre Haft auf Bewährung und muss ausserdem 30'000 Euro Strafe zahlen, wie das Gericht am Mittwoch entschied.
Bei dem Werk handelt es sich um die Darstellung einer Ratte mit einem Teppichmesser. Es fand sich auf der Rückseite eines grossen Verkehrsschildes in der Nähe des Museums Centre Pompidou. Im September 2019 war es bei einer nächtlichen Aktion mithilfe eines gemieteten Krans und einer Kreissäge entwendet worden.
Aktion in Banksys Auftrag?
Der nun Verurteilte hatte während des Prozesses erklärt, dass er im Auftrag des Künstlers selber gehandelt habe. Ausserdem habe ein Graffiti auf einem Strassenschild «keinen Wert», betonte er. Er habe das «kapitalistische System» kritisieren wolle, das entscheide, welche Werke wertvoll seien und welche nicht.
Das Gericht liess sich davon nicht überzeugen. Der Mann wurde zudem zur Zahlung eines Schadenersatzes in Höhe von etwa 6500 Euro an das Museum Centre Pompidou verurteilt. Die Ratte mit dem Cutter ist bislang nicht wieder aufgetaucht.
Nicht der erste Banksy-Diebstahl in Paris
Die französische Justiz hatte bereits 2022 acht Männer wegen des Diebstahls eines Banksy-Werks verurteilt. Damals handelte es sich um ein Graffiti auf einer Tür des Konzertsaals Bataclan, das den Opfern des Anschlags von 2015 dort gewidmet war.
Banksy erregt mit seinen Kunstwerken immer wieder Aufsehen. Seine Werke sind zu Millionenbeträgen verkauft worden. Über die Identität des Künstlers wird seit Jahren spekuliert, er selbst hält sich aus der Öffentlichkeit heraus.