Klimastreik ruft zu Solidaritätsdemo für Lützerath in Zürich auf
Klimastreik Schweiz hat zu einer Solidaritätskundgebung für die Anti-Kohle-Aktivisten in Lützerath (D) aufgerufen. Rund 100 Personen haben sich versammelt.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Mittwochmorgen hat die deutsche Polizei mit der Räumung des Dorfes Lützerath begonnen.
- Aktivisten besetzten das Areal, um den Kohleabbau durch den Konzern RWE zu verhindern.
- Klimastreik Schweiz ruft nun zu einer Solidaritätsdemo auf dem Zürcher Paradeplatz auf.
Am Mittwochmorgen hat die Polizei in Deutschland mit der Räumung des Braunkohleorts Lützerath begonnen. Die Mitglieder des Klima-Kollektivs Klimastreik Schweiz hat nun zu einer Solidaritätskundgebung in Zürich aufgerufen.
Die Demo sollte um 18 Uhr auf dem Zürcher Paradeplatz starten, teilen die Klimaschützer auf Twitter mit. «Der Schweizer Klimastreik solidarisiert sich mit den Aktivist*innen, welche sich vor Ort den zerstörerischen Praktiken von RWE entgegenstellen», heisst es weiter.
Rund 300 Personen nahmen an der Mahnwache teil, wie Klimastreik Schweiz mitteilt. «Wir haben die gelben Kreuze mitgenommen», erklärt eine Aktivistin gegenüber Nau.ch.
«Das ist das Zeichen vom Widerstand von Lützerath. Wir haben viele Menschen mitgebracht, das ist auch ein Zeichen vom Widerstand gegen diese Banken.»
Bei der Finanzierung des Energiekonzerns RWE trage auch der Schweizer Finanzplatz eine Verantwortung, heisst es weiter. So investierte beispielsweise die Genfer Privatbank Pictet vor zwei Jahren rund 730 Millionen Franken in den Konzern. Die Investitionen der UBS beliefen sich im selben Jahr auf 57 Millionen, diejenigen der Credit Suisse auf über 19 Millionen. Sie hätten somit in «fossile Zerstörung» investiert, so eine Aktivistin zu Nau.ch.
Räumung von Lüzerath begonnen
Deutschland verfügt über gewaltige Braunkohlereserven, will die Verstromung aber des Klimaschutzes wegen bis spätestens 2038 beenden. In Nordrhein-Westfalen stimmte der Energiekonzern RWE zu, den Ausstieg auf 2030 vorzuziehen. Teil des Deals ist, dass Lützerath noch abgebaggert werden darf.
Seit Sommer 2020 wehren sich in dem Dorf Aktivistinnen und Aktivisten mit einer Besetzung dagegen. Im Rahmen der am Mittwoch begonnenen Räumung ist es zu Rangeleien und dem Einsatz von Molotow-Cocktails gekommen.