Aktivisten wollen Superreiche fürs Klima besteuern
Multimillionäre haben oft einen besonders schlechten ökologischen Fussabdruck. Greenpeace will sie daher zur Kasse bitten.
Das Wichtigste in Kürze
- Umweltschützer fordern, dass Superreiche zur Bekämpfung des Klimawandels besteuert werden.
- So könnten rund 200 Milliarden Euro für Investitionen in Klimaschutz eingebracht werden.
- In Deutschland betrifft es rund 4700 hochvermögende Bürger.
Eine neue Vermögensteuer könnte nach einem Greenpeace-Konzept in wenigen Jahren bis zu 185 Milliarden Franken für Investitionen in Klimaschutz einbringen. Die Umweltschützer schlagen vor, für Vermögen ab 100 Millionen Euro (etwa 93 Millionen Franken) eine Steuer von zwei Prozent einzuführen.
In Deutschland betreffe das rund 4700 hochvermögende Bürger. Vermögen, das nicht den Klimazielen entsprechend investiert wurde, soll noch etwas höher besteuert werden.
Das soll Anreize für Investitionen in den Klimaschutz schaffen.
«Milliardäre müssen fairen Beitrag leisten»
In einem Jahr könnten laut Greenpeace so Einnahmen von rund 25 Milliarden Euro (23 Milliarden Franken) generiert werden. Bis Ende 2030 wegen der wachsenden Vermögen sogar rund 200 Milliarden Euro (185 Milliarden Franken).
Das Geld könne in Klimaschutzmassnahmen und die ökologische Modernisierung fliessen: also den Ausbau des Nahverkehrs, die langfristige Finanzierung eines Neun-Euro-Tickets oder die energetische Sanierung von Schulen.
«Wenige Superreiche zu besteuern, schafft für Millionen Menschen mehr Steuergerechtigkeit und Klimaschutz», betonte Greenpeace-Wirtschaftsexperte Bastian Neuwirth. «Milliardäre belasten das Klima massiv, dafür müssen sie Verantwortung übernehmen und ihren fairen Beitrag leisten.»
In der Schweiz ist es die Juso, die aus einer ähnlichen Idee heraus eine Initiative lanciert hat. Die «Initiative für eine Zukunft» will ab einem Freibetrag von 50 Millionen Franken 50 Prozent Schenkungs- und Nachlasssteuern erheben.
Mit diesen Steuereinnahmen möchte die Juso den ökologischen Umbau der Wirtschaft vorantreiben. Am 8. Februar 2024 wurde sie mit 140'000 Unterschriften in Bern eingereicht.