Anschlag von Halle (Saale): Demos gegen rechten Terror

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Deutschland,

Die Botschaft ist klar: «Wir stehen in dieser schweren Stunde zusammen.» Nach dem Amoklauf von Halle (Saale) gehen Tausende in Deutschland auf die Strasse.

hamburg halle (saale) demo
Teilnehmer einer Demonstration in Hamburg halten ein Banner mit der Aufschrift «Nix Gelernt – Rechten Terror und Rassismus bekämpfen» und eine israelische Fahne in die Höhe. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem Terroranschlag von Halle gingen in Deutschland Tausende auf die Strassen.
  • In Marburg waren es heute Samstag rund 3000 Menschen, in Hamburg bis zu 1200.
  • Morgen Sonntag soll in Berlin eine grosse Demo mit rund 10'000 Teilnehmer stattfinden.

Wenige Tage nach dem Terroranschlag von Halle haben mehrere tausend Menschen in Deutschland gegen Antisemitismus und rechte Gewalt demonstriert.

In der hessischen Universitätsstadt Marburg beteiligten sich laut Polizei rund 3000 Menschen an einem als Trauermarsch angelegten Demonstrationszug. «Unser Mitgefühl gilt den Opfern und allen, die bedroht sind oder sich bedroht fühlen.» Das erklärte der Marburger Oberbürgermeister Thomas Spies (SPD). «Sie sollen, Ihr sollt alle wissen: Wir stehen immer an Eurer Seite.»

In Hamburg gingen bis zu 1200 Demonstranten auf die Strasse. Ihr Protestzug startete in der Nähe des Ortes, an dem die Jüdische Gemeinde ihren Sitz hat. Und an dem früher die Hamburger Synagoge stand, die 1939 von den Nazis abgerissen wurde. Auch in anderen Städten gab es kleinere Protestaktionen.

Grosse Demo am Sonntag in Berlin

Für diesen Sonntag hat die Initiative «Unteilbar» gemeinsam mit anderen Gruppen zu einer grossen Demonstration aufgerufen. Die Veranstalter haben 10'000 Teilnehmer angemeldet, die gegen Antisemitismus und Rassismus protestieren wollen.

Auf ihrer Facebook-Seite schrieben die Organisatoren mit Blick auf den Anschlag von Halle: «Wir stehen in dieser schweren Stunde solidarisch und unteilbar zusammen! Wir lassen uns nicht gegeneinander ausspielen.»

Attacke in Halle (Saale)

Ein schwerbewaffneter Rechtsextremist hatte am Mittwoch versucht, in eine Synagoge in Halle (Saale) einzudringen. In dieser begingen rund 50 Gläubige den wichtigsten jüdischen Feiertag Jom Kippur. Als der Plan scheiterte, erschoss der Täter eine 40 Jahre alte Passantin und einen 20-jährigen Mann in einem Döner-Imbiss.

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Polizisten mit Schutzhelmen stehen zwischen Grabsteinen auf dem jüdischen Friedhof in Halle (Saale). - dpa

Der 27 Jahre alte Verdächtige sitzt in Untersuchungshaft. Er hat die Tat gestanden und dabei antisemitische und rechtsextremistische Motive eingeräumt.

Als Zeichen der Solidarität mit den Juden in Deutschland hatte es gestern Freitagabend in mehreren Städten Lichterketten um Synagogen gegeben. In Halle (Saale) versammelten sich etliche Menschen mit Kerzen an der Synagoge, in dem eine Sabbat-Feier stattfand.

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Menschen legen an der Mauer der Synagoge in Halle (Saale) Blumen und Kerzen nieder. - dpa

In München bildete sich eine Menschenkette um die Hauptsynagoge. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, sprach von einer «Kette der Menschlichkeit».

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