Gewalt

Anwältin: Maria Kolesnikowa ist Gewalt angedroht worden

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Weissrussland,

Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikowa wurde nach Angaben ihrer Anwältin Gewalt angedroht und die Entführenden wollten sie in die Ukraine abschieben.

Belarus - Maria Kolesnikowa
Auf diesem Handout aus einem vom Staatlichen Grenzkomitee der Republik Belarus veröffentlichten Film soll den Angaben zufolge das Fahrzeug, in dem Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikowa sitzt, an der Grenze zwischen Belarus und der Ukraine auf weissrussischer Seite zur Dokumentenkontrolle Halt machen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Maria Kolesnikowa wurde nach Angaben ihrer Anwältin am Montag in Minsk entführt.
  • Der Politikerin sei physische Gewalt und die Auslieferung in die Ukraine angedroht worden.
  • Die Oppositionspolitikerin ist aktuell in einem Untersuchungsgefängnis in Minsk.

Der belarussischen Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikowa ist nach ihrer Entführung durch Maskierte in Minsk physische Gewalt angedroht worden. Die 38-Jährige ist nach Angaben ihrer Anwältin nun in einem Untersuchungsgefängnis in Minsk. Sie habe auch Quetschungen von der gewaltsamen Verschleppung am Montag davongetragen.

Das teilte Kolesnikowas Anwältin Ljudmila Kasak nach einem Treffen mit ihr am Mittwochabend mit. Die Uniformierten hätten sie zudem gegen ihren Willen zur ukrainischen Grenze gebracht, um sie in das Nachbarland abzuschieben. Dies sagte Kasak. Maria Kolesnikowa hatte ihren Pass vor dem Grenzübergang zerrissen und so ihre Abschiebung vereitelt.

Im Moment werde Kolesnikowa ohne ein Dokument festgehalten, in dem stehe, wer sie wann, wo und warum verhaftet habe.

Maria Kolesnikowa geht es den Umständen entsprechend gut

Sie werde Klage wegen der Entführung einreichen und wegen des Gesundheitszustands der Politikerin eine gerichtsmedizinische Untersuchung beantragen, sagte Kasak. In Minsk kam es am Abend zu Solidaritätskundgebungen, bei denen Menschen die Freilassung Kolesnikowas forderten. Es kam zu mehreren Festnahmen.

«Maria fühlt sich gut und wacker trotz des erlebten Stresses in den vergangenen zwei Tagen», sagte Kasak. Demnach hatte sie der Geheimdienst KGB zunächst aufgefordert, das Land freiwillig zu verlassen, was sie aber abgelehnt habe, sagte Kasak. Die Juristin erwartet für diesen Donnerstag eine offizielle Vernehmung ihrer Mandantin durch Ermittler. Zugleich forderte sie, Kolesnikowa und anderen Gefangene freizulassen und die politische Verfolgung sämtlicher Andersdenkender in Belarus umgehend zu beenden.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

Maria Kolesnikowa verschwunden
16 Interaktionen
Maria Kolesnikowa
10 Interaktionen
4 Interaktionen

Mehr aus Weissrussland

3 Interaktionen
35 Interaktionen