Gewalt

Suzanne Lacy thematisiert im Museum Tinguely Basel Gewalt an Frauen

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Basel,

Die feministische Künstlerin Suzanne Lacy zeigt in ihrer Videoinstallation im Museum Tinguely die Erfahrungsberichte misshandelter Frauen.

Museum Tinguely
In ihrer Videoinstallation im Museum Tinguely präsentiert Suzanne Lacy die Erfahrungsberichte misshandelter Frauen. (Archivbild) - keystone

Die feministische amerikanische Künstlerin Suzanne Lacy geht mit ihren Arbeiten an die Grenze zum politischen Aktivismus. So auch in ihrer Videoinstallation zu einer Performance in Ecuador, in der sie das Publikum mit Erfahrungsberichten misshandelter Frauen konfrontierte.

«Diese Nacht ist noch immer in meinem Gedächtnis eingebrannt und verfolgt mich stetig.» Umgeben von fünf hochformatigen Bildschirmen wird man als Besucherin oder Besucher des Museums Tinguely mit den brieflich festgehaltenen Aussagen von misshandelten Frauen konfrontiert. Zu sehen und zu hören sind aber ausschliesslich Männer, die Squenzen aus den schrecklichen Erinnerungen vorlesen.

Die Mehrkanal-Videoinstallation «By Your Own Hand» von Suzanne Lacy nimmt eine Performance auf, die 2015 in der ecuadorianischen Stadt Quito stattgefunden hat. Damals liess die Künstlerin in einer Stierkampfarena Männer aus den Briefen der weiblichen Opfer männlicher Gewalt vorlesen.

Es sind Aussagen, die kaum zu ertragen sind – erst recht nicht, wenn sie durch die männlichen Stimmen und Gesichter verfremdet werden. Lacy beruft sich hier auf den Umstand, mit dem die deutsche Frauenrechtlerin Christina Klemm in der Katalogsbroschüre zitiert ist: «Frauenhass ist am Ende kein Frauen-, sondern ein Männerthema.»

Suzanne Lacy: Politische Aktivistin und Künstlerin, die Missstände anprangert

In ihren Arbeiten betätigt sich die 1945 geborene Lacy als politische Aktivistin. «By Your Own Hand» entstand, wie weitere ihrer Arbeiten, in Zusammenarbeit mit sozialen und politischen Gemeinschaften, welche die Missstände zur Sprache bringen und anprangern.

Die Kuratorin der Ausstellung, Sandra Beate Reiman, spricht von einer «Zumutung» im besten Sinne des Wortes. Gegenüber den Medien wies sie am Dienstag darauf hin, dass das Museum einen speziellen Rückzugsraum für die Besucherinnen und Besucher anbietet und auch sonst mit Hilfestellungen zur Verfügung stehe.

«Suzanne Lacy – By Your Own Hand» ist bis 7. September im Museum Tinguely Basel zu sehen.

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Kommentare

User #4893 (nicht angemeldet)

Alles wovor 2015 die bösen Rechten warnten ist heute Alltag.

User #4843 (nicht angemeldet)

1980 hatten wir dieses Problem noch nicht.

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