Assange-Anwalt beklagt harten Umgang im Gefängnis
Der Anwalt des Wikileaks-Gründers Julian Assange hat sich über den harten Umgang der britischen Gefängnisbehörden mit seinem Mandanten beschwert.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Anwalt von Wikileaks-Gründer Julian Assange beklagt den Umgang mit seinem Mandanten.
- Dieser sei vom Gefängnispersonal ungerecht behandelt worden.
- Assange kämpft seit Montag gegen seine Auslieferung an die USA.
Assange seien am Montag «elf Mal Handschellen angelegt worden, er sei in der Haftanstalt Belmarsh zweimal nackt ausgezogen und in fünf verschiedene Zellen gebracht worden». Dies sagte Anwalt Edward Fitzgerald am Dienstag während des Auslieferungsverfahrens gegen Assange vor einem Gericht in London.
Assange kämpft seit Montag vor einem Londoner Gericht gegen seine Auslieferung an die USA. Dort drohen ihm im Falle einer Verurteilung 175 Jahre Haft.
Behandlung könnte Verfahren beeinträchtigen
Fitzgerald warnte am Dienstag, dass Assanges Behandlung das «Verfahren beeinträchtigen könnte». Er bat Richterin Vanessa Baraitser, «den Gefängnisbehörden einen Hinweis zu geben», den Umgang mit Assange zu lockern.
Baraitser verwies darauf, dass dies eine Angelegenheit der Gefängnisbeamten sei. Sie hätten nicht die Befugnis, diese über den Umgang mit Gefangenen zu belehren. Sie erwarte jedoch, dass Assange fair und wie jeder andere behandelt werde, fügte die Richterin hinzu.
Der 48-jährige Australier ist während des Auslieferungsverfahrens im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh im Südosten Londons inhaftiert. Die ersten Anhörungen finden in dieser Woche in London statt; im Mai wird das Verfahren dann fortgesetzt.
US-Justiz erhob Anklage in 17 Punkten
Die Enthüllungsplattform Wikileaks hatte 2010 und 2011 hunderttausende geheime Papiere vor allem zum Irak-Krieg ins Internet gestellt. Sie enthielten hochbrisante Informationen über die US-Einsätze in dem Land. Unter anderem waren dies Details über die Tötung von Zivilisten und die Misshandlung von Gefangenen.
Die USA beschuldigten Assange zunächst nur der Verschwörung zum Angriff auf Regierungscomputer. Im Mai 2019 wurde die Anklage erheblich verschärft. Wegen Verstosses gegen Anti-Spionage-Gesetze erhob die US-Justiz Anklage in 17 weiteren Punkten.
Mit den Anklagen nach dem Anti-Spionage-Gesetz weisen die US-Ermittler die Argumentation von Assange zurück. Dieser behauptete, dass es sich bei Wikileaks um eine journalistische Publikation handele und durch die Pressefreiheit geschützt seien. Assanges Anwalt Fitzgerald argumentierte, die US-Anklagepunkte seien «politisch motiviert».