Athen will am Evros-Fluss Flüchtlinge abhalten
Der Zaun am Fluss Evros an der griechisch-türkischen Grenze soll ausgebaut werden. Athen will damit Flüchtlinge davon abhalten, ins Land zu gelangen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die griechische Regierung plant einen Ausbau des Evros-Grenzzaunes.
- Man wolle sich damit gegen einen drohenden Migranten-Ansturm schützen, heisst es.
Griechenland will seinen Grenzzaun entlang des Flusses Evros an der Grenze zur Türkei (türkisch: Meric) ausbauen. Aussenminister Nikos Dendias kündigte in der Athener Sonntagszeitung «Realnews» an: «Wir treffen jede Massnahme, die wir für den Schutz unserer Souveränität für geeignet halten.»
Hindernisse über 208 Kilometer
Dendias verwies auf Äusserungen türkischer Regierungsmitglieder. Demnach könnten Tausende Migranten erneut versuchen, aus der Türkei nach Griechenland zu kommen.
Zurzeit baut Athen an zahlreichen Abschnitten des Flusses (türkisch: Meric) auf einer Länge von etwa 26 Kilometern Zäune. Nach griechischen Presseberichten ist der Plan, entlang von insgesamt 208 Kilometern Hindernisse zu errichten. Im Norden gibt es bereits einen etwa zwölf Kilometer langen Zaun.
Streit zwischen EU und Türkei
An dem Fluss hatte sich im Februar eine Krise zwischen EU und Türkei entzündet. Ankara hatte damals erklärt, die Grenze zur Europäischen Union sei offen. Daraufhin machten sich Tausende Migranten auf den Weg.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan warf der EU vor, die versprochenen sechs Milliarden Euro nicht zu bezahlen. Diese sollte für die Versorgung der 3,6 Millionen in der Türkei lebenden Flüchtlinge aus Syrien verwendet werden. Die EU hielt entgegen, die Türkei nutze die Not von Migranten aus. Sie schickte zusätzliche Beamte der Europäischen Grenzschutzagentur Frontex.