Unfall im Südtirol: Opfer laut Augenzeuge durch Luft geschleudert
Im Südtirol ist in der Nacht zum Sonntag ein Auto in eine Reisegruppe gefahren – sechs Deutsche starben. Der Lenker soll 1,97 Promille im Blut gehabt haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Südtirol ist ein wohl stark betrunkener Autofahrer in eine Reisegruppe gefahren.
- Bei dem Vorfall kamen sechs Deutsche im Alter zwischen 20 und 25 Jahren ums Leben.
- Der 28-jährige Lenker wurde festgenommen – er soll 1,97 Promille im Blut gehabt haben.
Der Mann, der im Südtirol in eine Reisegruppe gerast und dabei sechs Menschen getötet hat, war nach Angaben eines Augenzeugen viel zu schnell unterwegs. Er habe den Autofahrer kommen sehen, habe ihn noch zu warnen versucht und das Licht seines Wagens aufblenden lassen, sagte der Busfahrer, der die Gruppe zuvor transportiert hatte, der Deutschen Presse-Agentur in Luttach. «Da habe ich schon die Leute über die Strasse fliegen sehen.»
Der Busfahrer sagte, er habe die jungen Leute gerade aussteigen lassen, diese hätten in ihre Unterkunft gehen wollen. Dazu hätten sie die Strasse überqueren müssen. Dort wurden sie dann von dem Wagen erfasst.
Die sechs Menschen, die bei dem Unfall starben, waren 20 bis 25 Jahre alt und stammten aus Deutschland, wie die Polizei gegenüber der Nachrichtenagentur sda bestätigte. Sie sind noch am Unfallort gestorben.
Das Auto sei gegen 1.00 Uhr nachts in der Nähe von Bruneck in die Gruppe gefahren. Die Polizei geht von einem Unfall aus. Mehrere Menschen wurden verletzt, einige auch schwer. Sie kamen in Krankenhäuser der Region. Der Autofahrer habe überlebt, die Polizei ermittle nun den Hergang des Unglücks, hiess es beim Landeskommando der Carabinieri.
Der 28 Jahre alte einheimische Todes-Fahrer soll einen Alkoholgehalt von 1,97 Promille im Blut gehabt haben, wie der italienische Sender «Rai» berichtet. Der Mann aus Kiens wurde für weitere Untersuchungen in ein Spital gebracht.
Er ist inzwischen festgenommen worden, wie die Nachrichtenagentur Ansa meldete. Ihm drohen bis zu zwölf Jahre Gefängnis.
Sechs Menschen starben noch am Unfallort
Die meisten der Todesopfer stammen nach derzeitigen Erkenntnissen aus dem Bundesland Nordrhein-Westfalen, wie der Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Sonntag auf Twitter bekanntgab.
«Dieses schreckliche Unglück macht mich fassungslos und unendlich traurig», teilte er mit. «Dieser Tag ist ein trauriger Tag für unser ganzes Land.» Den Opfern und ihren Familien gelte die tiefe Anteilnahme der Landesregierung.
Der Sender Rai Südtirol berichtete, das Fahrzeug sei in Luttach im Ahrntal in eine Gruppe aus 17 Menschen gerast. Sechs von ihnen seien noch am Unfallort gestorben. 160 Einsatzkräfte waren im Einsatz.
Die Gegend liegt in Italien an der österreichischen Grenze und ist als Ski- und Wintersportgebiet bekannt. Erst vergangenes Wochenende kamen bei einem Lawinenunglück in Südtirol drei Deutsche ums Leben.
Die Anteilnahme ist indes gross. «Tief betroffen sind unsere Gedanken bei den Opfern und den Verletzten sowie den Angehörigen», schrieb etwa der Landesfeuerwehrverband Südtirol auf Facebook.
