ZF plant bis Ende 2028 den Abbau von bis zu 14.000 Stellen in Deutschland, nachdem sich das Unternehmen im Frühjahr ein strenges Sparprogramm auferlegt hat.
Bis zu 14.000 Stellen könnten wegfallen bei ZF.
Bis zu 14'000 Stellen könnten wegfallen bei ZF. (Symbolbild) - Felix Kästle/dpa

Der deutsche Autozulieferer ZF will bis Ende 2028 bis zu 14'000 Stellen in Deutschland streichen. Das teilte der Konzern am Freitag in Friedrichshafen mit.

In welchem Umfang Reduzierungen an den Standorten vorgesehen seien, werde nun konkretisiert. «Die Reduzierung soll soweit möglich sozialverträglich geschehen, indem ZF die demografische Struktur der Belegschaft und die Fluktuation nutzt.»

ZF plant die Gründung mehrerer Standortverbunde mit schlankeren Strukturen. Zurzeit seien 54'000 Menschen in Deutschland bei dem Unternehmen beschäftigt. Das Unternehmen hat sich erst im Frühjahr ein strenges Sparprogramm auferlegt.

Sparprogramm zur Kostensenkung

In diesem und im kommenden Jahr sollen die Kosten weltweit um etwa sechs Milliarden Euro gesenkt werden, hiess es im Februar. Damit will sich ZF eine bessere Position verschaffen, um den weiteren Wandel zur E-Mobilität ab 2026 anzugehen.

ZF-Chef Holger Klein hatte bereits im April angekündigt, dass die Zahl der Beschäftigten in Deutschland perspektivisch nicht zu halten sein wird.

«Mit den nun beschlossenen Massnahmen wollen wir unsere Wettbewerbsfähigkeit stärken und unsere Position als eines der weltweit führenden Zulieferunternehmen festigen», erklärte er nun. Hauptgrund für die Sparmassnahmen sind die hohen Schulden des Konzerns.

Schuldenlast durch Übernahmen

Diese haben ihren Ursprung vor allem im Erwerb des Autozulieferers TRW und des Bremsenspezialisten Wabco. Der Konzern bezahlt aktuell Hunderte Millionen Euro an Zinsen – die zum Beispiel in den Bereichen Forschung und Entwicklung fehlen.

Zugleich muss der Autozulieferer, der mehrheitlich der Zeppelin-Stiftung der Stadt Friedrichshafen gehört, in den kommenden Jahren Milliarden investieren, um die Transformation meistern zu können.

Weltweit arbeiten rund 169'000 Menschen für ZF. Am Bodensee sind rund 10'300 Menschen beschäftigt. ZF ist an mehr als 160 Produktionsstandorten in 31 Ländern vertreten. 2023 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von rund 46,6 Milliarden Euro.

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