Hochwasser in Deutschland: Bangen noch nicht vorbei
Während im Westen Deutschlands vorerst keine akute Unwetter-Gefahr mehr besteht, richten sich weiterhin bange Blicke auf einige andere Orte.
Das Wichtigste in Kürze
- In Bayern bleibt die Hochwasserlage im Süden und Osten des Bundeslandes angespannt.
- Bundesinnenminister Horst Seehofer besucht heute Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.
- Die Zahl der Toten in Deutschland war am Wochenende auf fast 160 gestiegen.
Viele helfende Hände beseitigen bereits Schlamm und Trümmer. Dennoch richten sich auf viele Orte weiterhin bange Blicke. So ist in Bayern die Hochwasser-Gefahr noch nicht gebannt.
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) besucht an diesem Montag die von der Flutkatastrophe und grossen Zerstörungen besonders betroffenen Gebiete in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.
Angespannte Lage in Bayern
In Bayern blieb derweil die Hochwasserlage im Süden und Osten des Bundeslandes angespannt, spitzte sich aber in der Nacht nicht weiter zu. In Passau stiegen die Pegel noch bis in die Nacht, verharrten dann aber auf hohem Niveau.
Beruhigend immerhin: In der Nacht zum Montag waren keine Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) mehr in Kraft. Die Meteorologen sagten für die Nacht abklingende Regenfälle an den Alpen voraus.
Zwar seien tagsüber in Bayern vereinzelte Gewitter nicht ausgeschlossen. Insgesamt stehe Deutschland in den nächsten Tagen mit recht trockener Luft jedoch ein relativ ruhiger Witterungsabschnitt bevor.
Zahl der Todesopfer gestiegen
Die Zahl der bestätigten Todesopfer wegen der verheerenden Überflutungen in Deutschland war am Wochenende auf fast 160 gestiegen.
Es ist die schwerste Hochwasserkatastrophe in Deutschland seit Jahrzehnten. Vor allem im Westen Deutschlands hatte es Mitte der Woche ungewöhnlich heftig geregnet. Viele Häuser, Strassen und Brücken liegen in Trümmern.
In Erftstadt-Blessem besteht nach Einschätzung von Experten in der Nähe einer Abbruchkante weiterhin akute Lebensgefahr, wie Landrat Frank Rock nach einem Gespräch mit den Fachleuten vor Ort am Sonntag mitgeteilt hatte.
In Blessem war durch die Fluten ein riesiger Krater entstanden, mindestens drei Wohnhäuser und ein Teil der historischen Burg stürzten ein.
Evakuierungen Berchtesgaden
In Passau ganz im Südosten Deutschlands stieg in der Nacht zum Montag der Wasserstand der Donau nur noch gering und verharrte dann unter der Marke von 8,50 Meter, ab der die höchste Hochwasserwarnstufe gilt.
Uferpromenade und Parkplätze waren bereits überflutet, Bewohner schützten Häuser mit Sandsäcken und Barrieren.
Im Berchtesgadener Land in Oberbayern hatte die Wucht des Wassers bereits am Wochenende mit voller Kraft zugeschlagen, weil der Fluss Ache über die Ufer trat. Mehr als 160 Menschen mussten in der Urlaubsregion rund um den Königssee aus ihren Häusern in Sicherheit gebracht werden.