Barcelona will Ryanair nach rassistischem Vorfall anzeigen

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Spanien,

Nach einem rassistischen Vorfall in einem Ryanair-Flugzeug vor dem Start will Barcelona die Airline und auch den Fluggast zur Rechenschaft ziehen.

Flugzeuge der irischen Airline Ryanair stehen auf dem Vorfeld des Flughafens Weeze (D).
Flugzeuge der irischen Airline Ryanair stehen auf dem Vorfeld des Flughafens Weeze (D). - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Barcelona will Europas grösste Billig-Airline Ryanair anzeigen.
  • Ein Mann hatte eine Passagierin beleidigt und die Airline reagierte nicht genügend.

Nach einem rassistischen Vorfall in einem Ryanair-Flugzeug vor dem Start in Barcelona will die spanische Metropole die Airline und auch den Fluggast zur Rechenschaft ziehen. Der Mann hatte eine neben ihm sitzende Passagierin beleidigt. Man werde bei der spanischen Staatsanwaltschaft Anzeige erstatten, sagte der stellvertretende Bürgermeister Jaume Asens am Dienstag vor Journalisten. Man könne nicht zulassen, dass «Barcelonas Ansehen als Stadt, die die Menschenrechte schützt, Schaden zugefügt wird.» Barcelona sei eine offene und antirassistische Stadt.

Ryanair war wegen des Zwischenfalls in Erklärungsnot geraten. In einer Maschine von Europas grösster Billig-Airline hatte ein Passagier eine 77-Jährige lautstark unter anderem als «hässlichen schwarzen Bastard» beschimpft. Der Mann wurde aber nicht aus dem Flugzeug gewiesen. Stattdessen wurde das Opfer auf eigenen Wunsch umgesetzt.

Zaghafte Eingriffe

Ein Mitreisender hatte den Vorfall am vergangenen Freitag kurz vor dem Abflug nach London gefilmt. Das Video verbreitete sich schnell in sozialen Netzwerken und löste massive Kritik an der irischen Fluggesellschaft aus. In dem Clip ist zu sehen, dass die Seniorin zwar von ihrer Tochter und einem anderen Passagier unterstützt wurde, ein Flugbegleiter aber auf Aufforderung nur zaghaft eingriff. Dem Opfer der Verbalattacke wurde empfohlen, sich beim Kundenservice zu beschweren. Auf Rufe von Passagieren, den pöbelnden Passagier aus dem Flugzeug zu bringen, ging das Crew-Mitglied nicht ein.

«Wir kennen das Video und haben den Vorfall der Polizei in Essex gemeldet», schrieb Ryanair auf Twitter. Man werde den Vorfall nicht weiter kommentieren, hiess es. Ein Polizeisprecher bestätigte: «Wir arbeiten eng mit Ryanair und den spanischen Behörden bei den Ermittlungen zusammen.»

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