Baubehörde genehmigt BER-Start
Der neue Hauptstadtflughafen BER hat den Stempel des Bauamts bekommen. Er könnte nun wirklich mit neun Jahren Verspätung im Oktober ans Netz gehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der neue Hauptstadtflughafen BER hat den Stempel des Bauamts bekommen.
- Er könnte mit neun Jahren Verspätung Ende Oktober ans Netz gehen.
Die scheinbar unendliche Geschichte über den Bau des neuen Hauptstadtflughafens BER könnte doch noch zum Abschluss kommen. Am Dienstag hat die zuständige Baubehörde das Hauptterminal zur Nutzung freigeben.
Damit rückt die Eröffnung ein grosses Stück näher. Sie ist aktuell für den 31. Oktober geplant – mit dann neun Jahren Verspätung.
«Ich möchte allen danken, die den BER nicht aufgegeben haben», sagte Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup. Er will einen Schlussstrich ziehen unter Jahre, die von steigenden Kosten und sechs geplatzten Eröffnungsterminen geprägt waren. Mit hohem persönlichen Engagement und grossem Beharrungsvermögen sei das Terminal Stück für Stück zu einem sicheren Gebäude gemacht worden.
Die zahlreichen Planungsfehler, Baumängel und Technikproblemen im Neubau in Schönefeld hatten immer wieder für Aufsehen gesorgt: zu kurze Rolltreppen, Licht, das nicht ausging, Raum-Chaos wegen falscher Nummerierung – das waren einige Meldungen.
Grösstes Problem war Brandschutz
Die grössten Probleme machte jedoch der Brandschutz. Jahrelang wurde umgebaut und ein Kabelsalat entflochten. Erst vergangene Woche stellte der Tüv dafür die letzten Prüfbescheinigungen aus.
Die Nachweise für eine betriebssichere Nutzung lägen vor, sagte die Bauordnungsbeigeordnete des Landkreises Dahme-Spreewald. Sie freue sich sehr, dass die Grossbaustelle endlich zu einem Abschluss gebracht werde.
Einer Nutzung stehe bauordnungsseitig nichts mehr im Wege. Notwendig sind nun noch Genehmigungen der Luftfahrtbehörde. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sprach von einer hervorragenden Nachricht.
Probebetrieb in Vorbereitung
Im Terminal bereitet die Flughafengesellschaft nun den Probebetrieb vor. Parallel sollen Restbauarbeiten laufen. Im Juni und Juli sollen Freiwillige die Abläufe im Terminal testen: Von der Ankunft über den Check-in bis zum Gate – dort ist Schluss.
Denn geflogen wird erst am 31. Oktober. Am 8. November soll nach dem Plan der Innenstadtflughafen Tegel schliessen.
Wegen der Corona-Krise kann es jedoch sein, dass Tegel schon vorher vorübergehend vom Netz geht. Damit sollen die wenigen Flüge, die es noch gibt, in Schönefeld konzentriert und so Kosten gespart werden.
Darüber beraten an diesem Mittwoch die Flughafen-Eigentümer: Berlin, Brandenburg und der Bund.