BBC-Bericht: Hunderte Scheinehen im Zusammenhang mit Brexit
In Grossbritannien sind nach dem Austritt aus der Europäischen Union offenbar zahlreiche Scheinehen geschlossen worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen des Brexits kam es laut der BBC zu Hunderten Scheinehen.
- 365 Paare sollen ein entsprechendes EU-System ausgenutzt haben.
Im Zusammenhang mit dem Brexit sind einer BBC-Recherche zufolge Hunderte Scheinehen geschlossen worden. Bislang sei keiner dieser Fälle nachverfolgt worden, berichtete der Sender am Mittwoch.
Laut der BBC, die die Zahlen über eine Informationsfreiheitsanfrage erlangt hat, sollen 365 Paare versucht haben, das sogenannte «EU Settlement Scheme» auszunutzen.
Dieses System sichert EU-Bürgerinnen und -Bürgern, die bereits vor dem Brexit in Grossbritannien gelebt haben, weitgehend die gleichen Rechte zu wie vor dem EU-Austritt. Sie dürfen im Vereinigten Königreich arbeiten, wohnen und das Gesundheitssystem in Anspruch nehmen. Ehepartner jeglicher Nationalität konnten sich in diesem System ebenfalls bewerben und ein solches Bleiberecht gewährt bekommen.
Kriminelle Banden involviert
In den Betrugsfällen sollen EU-Bürger Scheinehen mit Nicht-EU-Bürgern eingegangen sein, um ihr Bleiberecht auf diese zu übertragen - in einigen Fällen für Geld, in anderen Fällen sollen auch kriminelle Banden involviert gewesen sein. Niemand von diesen Scheineheleuten soll der BBC zufolge bislang strafrechtlich verfolgt worden sein und sein Bleiberecht entzogen bekommen haben.
Das Innenministerium sagte der BBC, während der Pandemie seien weniger Fälle solcher Art verfolgt worden.