Begnadigte Separatisten fordern «Freiheit für Katalonien»
Die begnadigten Separatisten aus Katalonien werden nächstens die Gefängnisse verlassen. Sie fordern weiterhin die «Freiheit für Katalonien».
Das Wichtigste in Kürze
- Neun Separatisten aus Katalonien wurden begnadigt.
- Sie dürfen bald die Gefängnisse verlassen.
Die neun von der spanischen Regierung begnadigten Separatisten aus Katalonien haben bei ihrer Haftentlassung eine Fortsetzung des Kampfes um die Unabhängigkeit der Konfliktregion verkündet. «Wir werden draussen für die Freiheit, die Amnestie, die Selbstbestimmung und die Republik arbeiten», rief etwa der frühere katalanische Aussenminister Raul Romeva am Mittwoch unter dem Jubel von Hunderten Anhängern.
Vor dem Gefängnis von Lledoners nahe Barcelona wurden die Begnadigten auch vom Regionalpräsidenten Pere Aragonès begrüsst. Der Separatist forderte von der Zentralregierung in Madrid grünes Licht für ein legales Unabhängigkeitsreferendum.
«Freedom for Catalonia»
Romeva, der frühere Vize-Regionalchef Oriol Junqueras und fünf weitere begnadigte Anführer des illegalen Abspaltungsversuchs vom Herbst 2017 trugen ein Plakat mit der Aufschrift «Freedom for Catalonia» (Freiheit für Katalonien). «Man wird uns nicht zum Schweigen bringen», riefen sie. Die zwei begnadigten Separatistinnen wurden bei ihrer Entlassung in Puig de les Basses unweit der Grenze zu Frankreich ebenfalls lautstark bejubelt.
Die linke Minderheitsregierung hatte die Begnadigungsdekrete am Dienstag ungeachtet aller Kritik der Opposition erlassen. Die Massnahme sei nötig, «um die Eintracht und das Zusammenleben wiederherzustellen», sagte Ministerpräsident Pedro Sánchez.
Die neun Separatisten waren im Herbst 2019 im Zusammenhang mit dem illegalen Unabhängigkeitsreferendum vom 1. Oktober 2017 unter anderem wegen Aufruhr und Veruntreuung öffentlicher Gelder zu Haftstrafen zwischen 9 und 13 Jahren verurteilt worden. Drei weitere verurteilte Politiker sassen ihre Strafen bereits ab. Der damalige Regionalpräsident Carles Puigdemont entzog sich einem Zugriff der Justiz, indem er nach Belgien floh.