Behörden suchen weiter nach Ursache für Fischsterben in der Oder
Ein hochtoxischer Stoff ist für das Fischsterben in der Oder verantwortlich. Laboranalysen sollen nun bestimmen, welcher Stoff es ist.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein hochtoxischer Stoff führt an der Oder zu einem Fischsterben.
- Das Umweltamt lässt Wasserproben untersuchen, um den Stoff zu bestimmen.
- Die Bevölkerung soll den Kontakt mit dem Wasser vermeiden.
Das brandenburgische Umweltministerium setzt die Untersuchung des massenhaften Fischsterbens in der Oder fort. Am Freitag werden weitere Labor-Ergebnisse erwartet.
Am Donnerstag berichtete das Landesumweltministerium, nach ersten Analysen zeichne sich ab, dass ein noch unbekannter, hoch toxischer Stoff die Oder durchlaufe. Unklar blieb, was die Ursache dafür ist. Das Landesumweltamt lässt Wasserproben auswerten. Aber auch tote Fische werden untersucht.
Die Bevölkerung wird weiter aufgerufen, den Kontakt mit dem Wasser aus der Oder zu meiden. In mehreren Regionen in Brandenburg mit Oder-Abschnitten – von der Stadt Frankfurt (Oder) bis in den Kreis Uckermark – wurden tote Fische gefunden.
Umweltminister kritisiert Zusammenarbeit mit Polen
Der brandenburgische Umweltminister Axel Vogel (Grüne) äusserte Kritik an fehlenden Informationen der polnischen Behörden und bat um Aufklärung. «Man muss festhalten, dass die Meldeketten zwischen der polnischen und der deutschen Seite in diesem Fall nicht funktioniert haben», sagte er.
Vogel informiert sich am Freitag (11.30 Uhr) gemeinsam mit der Landrätin der Uckermark, Karina Dörk, dem stellvertretenden Leiter des Nationalparks, Dr. Michael Tautenhahn, und Vertretern des Landesamts für Umwelt im Schwedter Ortsteil Criewen – dem Tor zum Nationalpark – über die aktuelle Situation.
Das Fischsterben in der Oder ist nach Angaben der polnischen Umweltschutzbehörde wahrscheinlich von einer Wasserverschmutzung durch die Industrie ausgelöst worden. Mit Drohnenüberflügen sollen potenzielle Verschmutzungsquellen aufgespürt werden. Man untersuche, um welche Substanz es sich handele und wer sie wo in die Oder eingeleitet habe, sagte die stellvertretende Leiterin der Behörde, Magda Gosk, am Donnerstag.