Berichte über weitere Luxusimmobilien des Vatikan in London
Der Vatikan investierte in London in eine Luxusimmobilie von rund 110 Millionen Euro. Die Transaktion soll in die Zeit des Kardinals Angelo Becciu fallen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Vatikan soll in mehr Luxusimmobilien investiert haben als gedacht.
- In London wurde eine neue Geldanlage von 110 Millionen Euro entdeckt.
- Die Transaktion soll in die Zeit des entlassenen Kardinals Angelo Becciu fallen.
Der Vatikan hat laut einem Medienbericht in London in mehr Luxusimmobilien investiert als bisher bekannt.
Diese Geldanlage von rund 110 Millionen Euro soll, wie auch andere, in die Zeit des entlassenen Kardinals Angelo Becciu fallen. Dies schrieb die britische Zeitung «Financial Times» am Dienstag.
Es handele sich um Apartments in der Gegend des Cadogan Square in Knightsbridge. Dokumente zeigen laut dem Blatt, dass Becciu in die Transaktionen einbezogen war. Becciu war bis 2018 die Nummer zwei im Staatssekretariat des Papstes. Der Vatikan reagierte auf dpa-Anfragen zunächst nicht.
Zwielichtiges Immobiliengeschäft
Becciu hatte in seiner früheren Tätigkeit in der Bürokratie des Vatikans auch ein zwielichtiges Immobiliengeschäft im Stadtteil Chelsea zu beaufsichtigen. Papst Franziskus (83) hatte den 72-Jährigen vergangene Woche zum Rücktritt von seinen aktuellen Ämtern gezwungen. Becciu sagte, er sei unschuldig.
Die Transaktion in Chelsea, zu der Staatsanwälte des Vatikans ermitteln, sei nicht der Grund gewesen. Vielmehr gebe es Vorwürfe der Vetternwirtschaft mit seinen Brüdern. Franziskus müsse falsch informiert sein.
Bei der Anlage in Chelsea soll die katholische Kirche hohe Verluste gemacht haben. Die Finanzströme des Kirchenstaates gelten als oft schlecht kontrolliert. Italienische Medien berichteten Anfang der Woche, dass Franziskus die Kontrolle der Finanzen jetzt zügig neu ordnen wolle. Dabei solle die Apsa, die Güterverwaltung des Heiligen Stuhls, gestärkt werden, schrieb «La Repubblica» am Montag.
Papst will Transparenz
Der Präsident der Apsa, Bischof Nunzio Galantino, sagte im «Corriere della Sera» vom Dienstag: «Es war weder die Gebäude-Untersuchung in London, noch die Affäre mit Kardinal Becciu, die eine Reform der Wirtschaftsverwaltung erforderte.»
Eine Umstrukturierung sei «bereits seit einiger Zeit im Gange». Der Papst wolle Transparenz und, soweit möglich, «ein einziges Zentrum für Ausgaben und Investitionen». Galantino verwies auf einen Papst-Brief von 2018 mit ähnlichem Inhalt an Kardinal Reinhard Marx, den Chef des vatikanischen Wirtschaftsrates.