Der Satiriker Jan Böhmermann und das Sandmännchen aus dem Kinderfernsehen werden in diesem Jahr in Deutschland mit Grimme-Preisen ausgezeichnet. Das teilte das Grimme-Institut am Dienstag in Köln mit.
Jan Böhmermann mag keinen Promitalk.
Jan Böhmermann mag keinen Promitalk. - Rolf Vennenbernd/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Grimme-Preis gilt als renommierteste Auszeichnung, die man in Deutschland für eine Fernsehproduktion bekommen kann.
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Böhmermann, bereits mit vielen Trophäen dekoriert, erhält die Ehrung 2023 zusammen mit seinem Team für seine ZDF-Sendung «ZDF Magazin Royale», die Satire und Comedy mit investigativer Recherche kombiniert. Böhmermann hatte das Format nach seinem Wechsel vom Spartensender ZDFneo im ZDF-Hauptprogramm etabliert. Nach Angabe des Grimme-Instituts ist es bereits der sechste Grimme-Preis in der Karriere des Moderators.

Der Kinder-Klassiker «Unser Sandmännchen» erhält nach Angaben des Grimme-Instituts zum ersten Mal die begehrte Trophäe. Die Auszeichnung gehe an Stefan Schomerus (Buch/Regie) sowie Tine Kluth (Animation) für eine RBB-Produktion, die im Juni 2022 zum ersten Mal im Kinderkanal (KiKA) ausgestrahlt worden sei. Der Sandmännchen-Film behandelt ein sogenanntes Recycling-Fahrzeug – aus gebrauchten und defekten Dingen entsteht darin auf Knopfdruck etwas Neues.

Insgesamt wurden am Dienstag in Köln 16 Grimme-Preise sowie drei Sonderpreise bekanntgegeben. Die Auszeichnungen sind zwar nicht mit Geld verbunden, gelten unter Fernsehleuten aber als hochrenommiert. Seit 1964 werden sie jährlich verliehen. Übergeben werden die Trophäen in diesem Jahr am 21. April in Marl (Nordrhein-Westfalen).

Besonders gut schneidet 2023 das ZDF ab. Neben Böhmermann konnten zum Beispiel auch die Serie «Neuland» und der Film «Die Wannseekonferenz» überzeugen. Auch das Drama «Im Feuer – Zwei Schwestern» bekam einen Grimme-Preis zugeteilt. Es begleitet eine junge Bundeswehrsoldatin auf der Suche nach ihrer im Irak vermissten Schwester.

Gute Nachrichten nach krisenhaften Zeiten gab es zudem für den Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB). Mit dem Preis für die «besondere journalistische Leistung» zeichnete die Grimme-Jury die Redaktion des RBB-Politmagazins «Kontraste» aus. Gewürdigt wurden ihre «kontinuierlichen investigativen Recherchen zu Randthemen des Rechtsradikalismus».

Auch mehrere Dokumentationen konnten Grimme-Preise ergattern – darunter «Atomkraft Forever» (SWR/NDR) und «Die Story im Ersten: Leben nach Butscha – Trauma und Hoffnung» (WDR).

Die sogenannte besondere Ehrung im Rahmen des Grimme-Preises geht 2023 unterdessen an Kabarettistin und Schauspielerin Maren Kroymann. Mit ihrem Schaffen und Wirken stehe die 73-Jährige «für die kraftvolle Vielfalt weiblicher Identitäten im Deutschen Fernsehen», hiess es zur Begründung.

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