Boris Johnson: Geduld im Umgang mit Terroristen am Ende
Am Sonntag kam es in London zu einem Terroranschlag. Premierminister Boris Johnson will nun härter durchgreifen.

Das Wichtigste in Kürze
- Boris Johnson hat keine Geduld mehr mit verurteilten Terroristen.
- Der Premierminister will in solchen Fällen keine vorzeitige Entlassung mehr erlauben.
Verurteilte Terroristen dürfen nach Ansicht des britischen Premiers Boris Johnson nicht automatisch früher aus dem Gefängnis entlassen werden. «Es ist an der Zeit zu handeln», sagte Johnson einen Tag nach der Terrorattacke in London vor Geschäftsleuten und Diplomaten. Seine Geduld sei am Ende; die Regierung werde entsprechende Gesetze vorlegen.
Es sei Experten zufolge sehr schwierig, Terroristen zu deradikalisieren. Geklärt werden müsse vor allem, wie die neuen Gesetze rückwirkend auf Terroristen angewendet werden könnten, die schon im Gefängnis sitzen.

Am Sonntagnachmittag hatte ein vorzeitig aus der Haft entlassener Mann eine Terrorattacke im Süden Londons verübt. Dabei waren drei Menschen verletzt worden; die Polizei erschoss den Täter.
Mutter beschreibt Sohn als «höflich und liebenswert»
Die Mutter des Attentäters warf den Behörden vor, ihr Sohn sei im Gefängnis und in sozialen Netzwerken radikalisiert worden. Im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh sei er noch religiöser geworden, berichtete sie am Montag dem Sender Sky News. Sie beschrieb ihren Sohn als «höflich und liebenswert».
Der junge Mann war 2018 zu mehr als drei Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte Material für einen islamistisch motivierten Terroranschlag gesammelt und Propaganda verbreitet. Er musste nur die Hälfte der Haftstrafe verbüssen.