Bricht der Supervulkan in Italien schon bald aus?

Redaktion
Redaktion

Italien,

Im Süden Italiens könnte es in nicht allzu ferner Zukunft zu einem grossen Vulkanausbruch kommen. Der Katastrophenschutzminister denkt an eine höhere Warnstufe.

pozzuoli vulkan napoli italien
Die Stadt Pozzuoli liegt auf dem Supervulkan Campi Flegrei, wo Experten nach einer Serie von Erdbeben Schlimmeres befürchten. - Christoph Sator/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Rund um Napoli steigt die Angst vor einem Supervulkan.
  • Schon in einigen Monaten könnte sich ein grosser Ausbruch ereignen.
  • Zu einer Explosion im Boden könnte es ohne Vorwarnung kommen.

Die Phlegräischen Felder bei Napoli, ein sogenannter Supervulkan, bereiten den Bewohnern der Hafenstadt Pozzuoli und ihrer Nachbargemeinden Sorgen. Seit Monaten wird die Region von Erdbeben erschüttert – über 1500 seit Anfang September. Die Beben könnten Vorboten einer gewaltigen vulkanischen Eruption sein.

Bisher wurde die Bevölkerung beruhigt: Das Magma in sieben bis acht Kilometern Tiefe erhitze lediglich das Grundwasser. Es verursache so die Beben sowie eine Anhebung des Bodens. Doch nun scheint sich das Blatt zu wenden.

Experten erwägen Erhöhung der Alarmstufe

Nello Musumeci, Italiens Katastrophenschutzminister, äusserte kürzlich Bedenken. Die Alarmstufe müsse womöglich von gelb auf orange erhöht werden.

Ein sechsseitiges Sitzungsprotokoll, das dem «Corriere del Mezzogiorno» vorliegt, enthüllt nun weitere Details: Das Magma sei «mit ziemlicher Sicherheit» von einem tiefen Reservoir zu einem anderen, lediglich vier Kilometer tiefen Reservoir aufgestiegen. Dies sei zwischen 2015 und 2022 geschehen.

Diese Information stammt aus Satellitenbildern und Gasanalysen. Sie zeigen eine anhaltende Hebung des Bodens in Pozzuoli durch den Druck von unten. Nicht nur durch Wasserdampf entstandener Druck ist dafür verantwortlich, sondern auch eine magmatische Quelle.

Kritische Bedingungen stehen bevor

Eine geologische Struktur in etwa 100 bis 200 Metern Tiefe wirkt derzeit als eine Art riesiger Korkenverschluss. Sie verhindert eine massive unterirdische Wasserdampf-Explosion. Doch diese könnte sich ohne jegliche Vorwarnung ereignen und den Weg für die Lava freisprengen.

Haben Sie schon einmal einen Vulkan gesehen?

Die Katastrophen-Kommission warnt: Bei den aktuellen Verformungsraten könne sich der Krustenbruchprozess noch weiter beschleunigen. «Bis in einem Zeithorizont zwischen einigen Monaten und einigen Jahren kritische Bedingungen erreicht werden.»

Riesige Eruption vor 39'000 Jahren

Die Phlegräischen Felder heissen wörtlich übersetzt «Brennende Felder». Sie waren vor 39'000 Jahren Schauplatz der grössten vulkanischen Eruption der letzten Hunderttausend Jahre auf dem europäischen Kontinent. Daher wird das Gebiet auch als Supervulkan bezeichnet. Sie zeichnen sich durch eine besonders grosse Magmakammer und enorme Gewalt aus.

Kommentare

User #5655 (nicht angemeldet)

Medien wünschen sich bei allen Katastrophen, möglichst lange darüber berichten zu können und Panik zu verbreiten. Denn das bringt Quoten. Was sie sich niemals wünschen ist, dass ihre Weltuntergangsprognosen wirklich eintreffen. Denn dann bräuchte es keine Medien mehr. Wenn dieser Supervulkan wirklich richtig ausbrechen würde (im Supervulkan-Styl), dann wäre die hochgeschaukelte und absolut tödliche Corona Pandemie in Europa dagegen wie ein lustiger Kindergeburtstag gewesen und wir würden alle - ohne Medien - am eigenen Leib erfahren, was eine echte Krise ist. Können wir uns darauf vorbereiten? Nicht wirklich. Es wäre ein sehr extremes Naturereignis, welche wir so noch nie auch nur ansatzweise erlebt hätten.

User #5655 (nicht angemeldet)

Wenn das Ding hops geht, nützt die erhöhte Warnstufe auch nichts. Denn dann hat ganz Europa ein Riesenproblem und nicht nur die Umgebung von Napoli. Aber natürlich muss auch dieses Thema medial ausgeschlachtet werden, solange man nur spekulieren kann..

Weiterlesen

pozzuoli vulkan napoli italien
14 Interaktionen
vesuv
28 Interaktionen

Mehr in News

Mehr aus Italien

1 Interaktionen
Papst Franziskus
5 Interaktionen