Briten-Polizist: Vergewaltiger soll 25'000 Franken Rente erhalten
Ein britischer Ex-Polizist, der 24 Vergewaltigungen gestanden hat, soll dennoch eine Rente von 25'000 Franken erhalten. Das sorgt in London für einen Aufschrei.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Skandal um einen Serien-Vergewaltiger in der Londoner Polizei erschüttert die Briten.
- Nun kommt heraus, dass David Carrick (48) trotz seiner Taten eine Rente erhalten werde.
- Londons Bürgermeister Khan und Innenministerin Braverman wollen dagegen vorgehen.
Der britische Ex-Polizist David Carrick hat am Montag vor Gericht 24 Vergewaltigungen zugegeben. Um das Vertrauen der Frauen zu gewinnen, soll der 48-Jährige ihnen seinen Dienstausweis gezeigt haben.
Der jüngste Skandal um die Londoner Metropolitan Police hat in Grossbritannien für einen Aufschrei gesorgt. Nun schaltet sich sogar die britische Regierung ein. Denn wie sich herausstellt soll Carrick trotz seiner Verbrechen eine Rente von 22'000 Pfund (25'000 Franken) pro Jahr zustehen.
Bürgermeister will Rente entziehen
Damit wartet auf den Serien-Vergewaltiger eine hübsche Summe Geld, sobald er aus dem Gefängnis entlassen wird. Da die Übergriffe nicht während der Arbeitszeit stattfanden, sind dem Scotland Yard nämlich die Hände gebunden. Die Behörde teilte mit, gemäss den geltenden Gesetzen sei es unwahrscheinlich, dass der Ex-Polizist seine Rente verlieren werde.
Dies will der Bürgermeister von London, Sadiq Khan, jedoch ändern. Unterstützt von Innenministerin Suella Braverman will er gerichtlich dagegen vorgehen und Carrick die Gelder entziehen.
David Carrick hatte sich am Montag vor Gericht schuldig bekannt, 2003 eine 40-jährige Frau viermal vergewaltigt zu haben. Bei einer Anhörung im Dezember hatte er bereits 20 weitere Vergewaltigungen in einem Zeitraum von 16 Jahren bis 2020 eingeräumt.
Londoner Polizei unter massiver Kritik
Der Polizist war im Oktober 2021 nach einer Anzeige festgenommen worden. Wie sich herausstellte, lagen bereits Vorwürfe wegen häuslicher Gewalt, Vergewaltigung und Belästigung gegen den Ex-Soldaten vor, bevor er Polizist wurde.
Die Londoner Metropolitan Police steht nach einer Reihe von Skandalen bereits massiv in der Kritik. Innerhalb der Ermittlungsbehörde läuft derzeit eine grossangelegte Untersuchung zu möglichem Fehlverhalten oder Straftaten von Beamten. Laut der Met gehören dazu mehr als 1600 Fälle von mutmasslichen Sexualstraftaten oder häuslicher Gewalt.