Britische Regierung will Schülern Handys verbieten
In Grossbritannien dürfen Schüler in Zukunft keine Handys mehr mit in die Schule bringen. So lautet zumindest ein geplantes Verbot der Regierung.
Schülerinnen und Schüler in Grossbritannien sollen künftig keine Handys mehr in die Schule bringen dürfen. Die konservative Regierung kündigte am Montag ein flächendeckendes Verbot an, um Ablenkungen, Störungen und Mobbing zu verhindern. «Eines der grössten Probleme, mit denen Kinder und Lehrer heute konfrontiert sind, ist die Auseinandersetzung mit den Auswirkungen von Smartphones in unseren Schulen», sagte Bildungsministerin Gillian Keegan auf dem Jahrestreffen der Konservativen Partei (Tories) in Manchester.
Verbot «nicht durchsetzbar»
«Wir wissen, dass Lehrer mit den Folgen zu kämpfen haben und wissen, dass sie Unterstützung brauchen», sagte Keegan. In London räumte ein Regierungssprecher ein, dass eine Gesetzesänderung Zeit benötige. Daher würden zunächst nur neue Leitlinien herausgegeben. Bisher entscheiden Schulleiterinnen und Schulleiter über die Handynutzung, an den meisten Schulen müssen Handys vor Unterrichtsbeginn weggeschlossen werden.
Das geplante Verbot sei «nicht durchsetzbar» und wirkungslos, kritisierte der Chef der Lehrergewerkschaft NASUWT, Patrick Roach. Wichtiger wäre Hilfe für Eltern und Lehrer, da die negativen Folgen von Smartphone-Nutzung nicht aufs Klassenzimmer beschränkt seien. Der Chef der Schulleitervereinigung NAHT, Paul Whiteman, wies auf Probleme bei der praktischen Umsetzung hin, etwa für Absprachen der Kinder mit ihren Eltern.
Die angekündigten Änderungen gelten nur für staatliche Schulen. Bereits vor zwei Jahren hatten die Tories ein Handyverbot angekündigt, dem aber keine Taten folgten.