EU

Ukraine stoppt Gastransit - EU sieht sich vorbereitet

Marie Augustin
Marie Augustin

Belgien,

Ab morgen wird die Ukraine kein russisches Gas mehr nach Europa leiten. Auf den Transit-Stopp sei man gut vorbereitet, heisst es aus Brüssel.

Ukraine
Anlandungsanlagen der Gaspipeline «Nord Stream 2». Die Ukraine führt künftig kein russisches Gas mehr nach Europa. (Archivbild) - keystone

Ab Januar 2025 wird kein russisches Gas durch die ukrainischen Pipelines mehr nach Europa fliessen. Bereits im Sommer hatte die Ukraine verlauten lassen, das Abkommen mit Russland nicht zu verlängern.

Der Transitvertrag zwischen den Ländern läuft somit zum Jahreswechsel aus. Im vergangenen Jahr liefen laut «ZDF» noch 15 Milliarden Kubikmeter russisches Gas durch die Pipelines.

Die Europäische Kommission zeigt sich zuversichtlich: Auf den Transit-Stopp der Ukraine sei man vorbereitet.

Slowakei verurteilt Lieferstopp der Ukraine

Es stünden genügend alternative Routen zur Verfügung, um Gas aus anderen Ländern als Russland nach Mittel- und Osteuropa zu leiten. Die Auswirkungen des Transit-Stopps auf Europa seien demnach begrenzt, betont eine Sprecherin.

Kritik an der Liefereinstellung war bislang vor allem durch Robert Fico, den Ministerpräsidenten der Slowakei, geäussert worden. In einem Schreiben an die EU-Kommission bezeichnete er das Vorgehen gemäss der «Rheineischen Post» als falsch und irrational.

Ukraine
Robert Fico (links) traf sich am 22. Dezember mit Russlands Präsident Wladimir Putin. Die Ukraine wirft ihm vor, mit dem Kreml zu kooperieren. (Archivbild) - keystone

Fico spricht von «verstärkten Spannungen» und einem höheren Schaden für die EU als für Russland. Am Freitag drohte er an, seinerseits die Stromlieferung an die Ukraine zu stoppen.

Fico nach Putin-Besuch in Kritik

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj stufte diese Drohung als Auftrag aus dem Kreml ein. Vergangene Woche war Fico bereits für ein Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin in Moskau kritisiert worden.

Die EU-Kommission bereitet sich nach eigener Angabe bereits seit über einem Jahr auf das Szenario eines Gastransit-Stopps vor, berichtet «Ariva». Für die betroffenen Mitgliedsstaaten habe man Alternativen ausgearbeitet.

Verstärkt wurden unter anderem die Importkapazitäten von Flüssiggas (LNG). Hinzu kamen Energieeffizienzmassnahmen und der Ausbau erneuerbarer Energien.

Preise sollen kaum steigen

Als Hauptabnehmer des russischen Gases galten zuletzt Österreich, Moldau, die Slowakei und Ungarn. Insgesamt entsprach die Menge des Transitgases rund fünf Prozent des europäischen Gesamtbedarfs.

Glaubst du, dass die Gaspreise jetzt in die Höhe schnellen werden?

Georg Zachmann, Experte für Energiepolitik bei der Brüsseler Denkfabrik Bruegel, resümiert: «Für die EU als Ganzes wird der Wegfall dieser fünf Prozente der Importe kaum spürbar sein.»

Die Mengen liessen sich auf dem LNG-Markt ersetzen. Der Experte Georg Zachmann erläutert, dass aus diesem Grund auch die Gaspreise insgesamt kaum steigen würden.

Kommentare

User #1365 (nicht angemeldet)

350 Millionen Franken AHV-Geld wurde nach Amerika abgeführt, ohne euch zu fragen. Schweiz ist zum Vassal von der USA geworden und kann keine selbständige Politik mehr führen.

User #1365 (nicht angemeldet)

Strom - Preise haben sich schon verdoppelt. Was habt ihr für die Regierung gewählt, die die Interesse nur von der USA vertritt und überall lügt?

Weiterlesen

5 Interaktionen
4 Interaktionen
Putin Fico
15 Interaktionen

Mehr in News

Geiseldeal
2 Interaktionen
Kinder werden umarmt.
1 Interaktionen
New Orleans
3 Interaktionen

Mehr EU

orban ungarn eu
91 Interaktionen
3 Interaktionen
EU warnt vor Sabotage
29 Interaktionen

Mehr aus Belgien

EU
5 Interaktionen
25 Interaktionen
apple eu
19 Interaktionen