Nato-Berater: Hybrider Angriff mit vielen Opfern möglich
Die Nato befürchtet eine Zunahme unkonventioneller Angriffe mit potentiell hohen Opferzahlen oder wirtschaftlichem Schaden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Nato warnt vor einer Zunahme unkonventioneller Angriffe.
- Sabotage und Beschädigungen von Infrastruktur haben stark zugenommen.
- Die Nato will ihre Präsenz in der Ostsee verstärken.
Ein Nato-Funktionär hat vor einem unkonventionellen Angriff auf das Bündnis mit vielen Opfern oder bedeutendem wirtschaftlichem Schaden gewarnt.
Angriffe in Form von Sabotage, Mordkomplotten oder Beschädigung von Infrastruktur hätten zugenommen, sagte James Appathurai, der bei der Nato unter anderem für Strategien zur Abwehr hybrider Angriffe zuständig ist und auch den Generalsekretär berät.
Der Sender veröffentlichte Ausschnitte des Interviews in einem Beitrag, in dem es um Russlands hybride Kriegsführung geht.
In den gezeigten Ausschnitten nennt Appathurai Russland selbst nicht, sagt aber auf eine Frage zur Kriegsgefahr zwischen der Nato und Russland: «Es besteht die reale Aussicht, dass einer dieser Angriffe eine beträchtliche Zahl von Opfern oder erheblichen wirtschaftlichen Schaden verursachen wird.» Darauf müsse die Nato vorbereitet sein, um zu wissen, was dann zu tun sei.
Anstieg an Hybriden Attacken
Es habe bereits bis zu Hundert solcher Angriffe gegeben, viele scheiterten aber auch, sagte Appathurai. «Wir erleben jetzt, was vor fünf Jahren völlig inakzeptabel gewesen wäre», fügte er hinzu und betonte weiterhin: «aber wir haben uns immer stärker daran gewöhnt.» Das sei sehr gefährlich. Hybriden Angriffen ist eigen, dass die Verantwortlichen nur schwer ausgemacht und zur Rechenschaft gezogen werden können.
In der Ostsee kam es zuletzt öfter zu Schäden an Infrastruktur unter Wasser. Vor Finnland wurde vor wenigen Tagen ein Unterwasserstromkabel beschädigt. Geprüft wird, ob es sich um Sabotage handeln könnte.
Im Fokus der Ermittler steht ein Schiff, das die EU mit Russland in Verbindung bringt. Nach dem Ausfall des Kabels kündigte die Nato an, ihre Präsenz in der Ostsee stärken zu wollen.