Bulgarien ist laut EU-Wirtschaftskommissar das nächste Euro-Land
Das Wichtigste in Kürze
- Bulgarien sei mit Sicherheit das nächste EU-Mitgliedsland, behauptet Pierre Moscovici.
- Der EU-Wirtschaftskommissar beschwichtigt aber, dass sich das Land noch zwei Jahre gedulden müsse.
Bulgarien wird nach Ansicht von EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici als nächstes Land der Eurozone beitreten. «Bulgarien wird das nächste Eurozonen-Mitglied, daran gibt es keinen Zweifel», sagte Moscovici am Freitag beim Treffen der Euro-Finanzminister in Sofia. «Aber wir müssen nichts überstürzen.» Der Beitritt müsse methodisch und sorgfältig vorbereitet werden, die Kriterien müssten eingehalten werden. «Dem Euro beizutreten muss eine Bereicherung sein, kein Schock.»
Bulgarien hat derzeit den Vorsitz unter den EU-Staaten bis zum Sommer inne. Die Regierung drängt mit Nachdruck auf einen Beitritt zum gemeinsamen Währungsgebiet und nutzt die Ratspräsidentschaft, um dafür zu werben.
Für den Euro-Betritt sind eine Reihe von Vorgaben zu erfüllen, Bulgarien erfüllt diese weitgehend. Das Land mit seinen etwa sieben Millionen Einwohnern ist zwar das ärmste EU-Land. Nach eigenen Angaben verzeichnete es zuletzt aber ein Wirtschaftswachstum von 3,9 Prozent. Die Staatsverschuldung lag 2016 bei 29 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP), die Inflation zuletzt bei 1,0 Prozent. Nach dem offiziellen Antrag zur Aufnahme in die Gemeinschaftswährung müsste Bulgarien allerdings noch zwei Jahre lang kontrolliert werden, ob die Kriterien auch dauerhaft eingehalten werden.
«Mit dem richtigen Tempo wird der Beitritt ein Erfolg», meinte Moscovici.