Bundestagswahl: Orban gratuliert Weidel und nicht Merz
Ungarns Premier Orban hat die AfD-Chefin Weidel nach der Bundestagswahl beglückwünscht.
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Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban hat nach der deutschen Bundestagswahl der AfD-Chefin Alice Weidel gratuliert, nicht aber dem Wahlsieger Friedrich Merz. «Das Volk von Deutschland hat in riesiger Zahl für den Wandel gestimmt», schrieb der ungarische Rechtspopulist auf einer Plattform.
«Ich möchte Alice Weidel dazu gratulieren, den Stimmanteil der AfD verdoppelt zu haben.» Die Wahl vom Sonntag hatten Merz' Christdemokraten (CDU/CSU) nach dem vorläufigen Ergebnis mit 28,5 Prozent der Stimmen gewonnen.
Die rechtspopulistische Afd (Alternative für Deutschland) mit Weidel als Kanzlerkandidatin verdoppelte ihren Stimmenanteil im Vergleich zur vorherigen Bundestagswahl 2021 auf 20,8 Prozent und wurde zweitstärkste Kraft.
AfD wird zweitstärkste Kraft
Orbans Fidesz-Partei war 2021 nach Konflikten um den Demokratieabbau und die Rechtsstaatlichkeit in Ungarn aus der Europäischen Volkspartei (EVP) ausgetreten, der auch CDU und CSU angehören.
Zur AfD unterhält Fidesz keine formellen Parteibeziehungen, auch sitzt die in Teilen als rechtsextremistisch eingestufte deutsche Partei nicht in der von Orban gegründeten rechtspopulistischen Fraktion Patrioten für Europa im Europaparlament.
Dennoch hatte der ungarische Regierungschef in letzter Zeit engeren Kontakt zu Weidel gesucht. Am 12. Februar hatte er die AfD-Chefin an seinem Amtssitz in Budapest mit einem Zeremoniell empfangen, das dem eines Staatsbesuchs glich. Die von Orbans Leuten kontrollierten Medien berichten schon seit längerem unkritisch und in höchsten Tönen über die AfD.