China ruft zu Friedensgesprächen im Ukraine-Krieg auf

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Russland,

China hat zu Friedensgesprächen im Krieg in der Ukraine aufgerufen. Seit Beginn der Invasion steht die Volksrepublik hinter Kreml-Chef Wladimir Putin.

Qin Gang
Chinas neuer Aussenminister Qin Gang reagiert bei seiner ersten Pressekonferenz auch auf Warnungen aus den USA und Europa an China, Waffen an Russland zu liefern. - Mark Schiefelbein/AP

Das Wichtigste in Kürze

  • Chinas Aussenminister hat zu Friedensgespräche im Ukraine-Krieg aufgerufen.
  • Er forderte, dass die «legitimen Sicherheitsinteressen aller Parteien respektiert» werden.
  • Die Volksrepublik steht seit Beginn der Invasion hinter Kreml-Chef Wladimir Putin.

Bei seiner ersten Pressekonferenz äussert sich Chinas neuer Aussenminister auch zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Seit Beginn der Invasion gibt die Volksrepublik Kremlchef Putin Rückendeckung.

Bei seinem Appell forderte Chinas Aussenminister Qin Gang heute in Peking allerdings gleichzeitig, dass die «legitimen Sicherheitsinteressen aller Parteien respektiert» werden müssten – eine Formulierung, mit der China in der Regel seine Rückendeckung für die russische Position deutlich macht.

Der Konflikt sei im Wesentlichen «ein Ausbruch der Probleme» in der Sicherheitsarchitektur in Europa, sagte Qin Gang aus Anlass der laufenden Jahrestagung des Volkskongresses vor der Presse. «China hat die Krise nicht geschaffen. Es ist keine Partei in der Krise und hat keine Waffen an eine der beiden Seiten geliefert», sagte Qin Gang.

«Wieso um alles in der Welt sollte China beschuldigt oder sogar sanktioniert oder bedroht werden? Das ist völlig inakzeptabel», sagte Qin Gang und reagierte damit auch auf Warnungen aus den USA und Europa an China, Waffen an Russland zu liefern.

Positionspapier enttäuschte Kritiker

China habe sich in seinem im Februar vorgelegten Positionspapier zum Ukraine-Krieg für die Achtung der Souveränität, das Ende einer Mentalität des Kalten Krieges, einen Waffenstillstand und die Wiederaufnahme von Friedensverhandlungen ausgesprochen.

Ukraine-Krieg Russland
Russische Soldaten auf einem Bahnhof in Tjumen. (Archivbild) - keystone

Das Positionspapier hatte international allerdings vielfach Enttäuschung hervorgerufen, weil es Kritikern zufolge keine ernsthafte Initiative zur Beilegung des Krieges erkennen liess und beispielsweise nicht den Rückzug russischer Truppen aus besetzten Gebieten in der Ukraine vorsah.

Es sei bedauerlich, dass Bemühungen für Friedensgespräche wiederholt untergraben würden, sagte Qin Gang. «Es scheint eine unsichtbare Hand zu geben, die auf ein Hinziehen und eine Eskalation des Konflikts dringt und die Ukraine-Krise benutzt, um eine bestimmte geopolitische Agenda voranzutreiben.»

«Was jetzt gebraucht wird, ist Ruhe, Vernunft und Dialog»

Die Krise stehe am Scheideweg. «Entweder die Feindseligkeiten hören auf, Frieden wird wiederhergestellt und der Prozess einer friedlichen Beilegung beginnt – oder mehr Öl wird ins Feuer gegossen und die Krise weitet sich aus und gerät ausser Kontrolle», sagte Qin Gang. «Konflikt, Sanktionen und Druck werden das Problem nicht lösen. Was jetzt gebraucht wird, ist Ruhe, Vernunft und Dialog.»

putin xi ukraine-krieg
Durch den gemeinsamen Feind geeint: der russische Präsident Wladimir Putin und Chinas Machthaber Xi Jinping. - keystone

Er lobte die Beziehungen zwischen China und Russland als «Modell für neue internationale Beziehungen». Manche Länder blickten auf das Verhältnis durch die Brille des Kalten Krieges. Die Beziehungen seien allerdings keine Allianz und auch nicht konfrontativ gegen dritte Parteien gerichtet, beteuerte Qin Gang. «Je turbulenter die Welt ist, umso beständiger sollten die russisch-chinesischen Beziehungen voranschreiten.»

Warnung in Richtung USA

Zudem warnte Qin Gang die USA davor, die angespannten Beziehungen durch Provokationen weiter zu belasten. Wenn die USA «nicht auf die Bremse treten, sondern weiterhin den falschen Weg verfolgen», könnten auch Leitplanken eine Entgleisung nicht mehr aufhalten. Dann drohten mit Sicherheit «Konflikte und Konfrontationen», sagte der Diplomat und warnte vor «katastrophalen Folgen».

Nach Darstellung Qin Gangs betrachten die USA China als ihren Hauptgegner und als ernsthafteste geopolitische Herausforderung. Die Folge dieser Annahme sei, dass die China-Politik der Amerikaner völlig vom «rationalen Pfad» abgekommen sei. Washington spreche zwar von Wettbewerb, wolle China aber in Wirklichkeit in allen Bereichen unterdrücken.

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