COP26-Vorsitz von Aktivisten zum «Fossil des Tages» gekürt
Die britische Regierung als Ausrichter des Weltklimagipfels ist von den Umweltschützern des Climate Action Networks (CAN) zum «Fossil des Tages» gekürt worden - unter anderem wegen Organisationsmängeln bei dem Mammuttreffen in Glasgow mit 28 000 Teilnehmern.
Das Wichtigste in Kürze
- Die versprochene inklusive Einbindung aller Interessen und Aktivisten zeige sich derzeit vor allem darin, was die Briten am besten könnten: nämlich «in der Kunst des Schlangestehens», erklärten sie ironisch.
An den ersten beiden Tagen hatten sich sehr lange Schlangen vor dem Kongresszentrum gebildet. Die Wartezeit betrug etwa am Dienstag weit mehr als eine Stunde bis zum Sicherheitscheck.
CAN rügte zudem, Vertretern der Zivilgesellschaft, die von weit her angereist seien, werde gesagt, es gebe keinen Platz in den Veranstaltungen und sie sollten diese online anschauen. «Da hätten wir gleich zuhause bleiben können - obwohl: Dann hätten wir das Wetter verpasst», bilanzierten sie mit Blick auf den trüben schottischen Herbst.
Man hoffe, dass dieser Negativpreis der COP26-Präsidentschaft in dieser Hinsicht ein «Weckruf» sei. Vertreter der Zivilgesellschaft und Klimaaktivisten müssten als gleichwertige Partner behandelt werden, erklärte das Netzwerk.
Ebenfalls zum «Fossil des Tages» gekürt wurde Australien, das stark vom Kohleexport profitiert. Das Land überbiete alle darin, die COP an einen «Tiefpunkt» zu führen, hiess es kritisch vom Climate Action Network. So habe die Regierung nicht nur sehr schwache Pläne zum Klimaschutz präsentiert, sondern in den vergangenen Monaten auch noch drei neue Kohleprojekte genehmigt.