Corona-Impfnachweis für Veranstaltungen in Schweden eingeführt
Bei Anlässen mit mehr als 100 Teilnehmern muss in Schweden nun ein Impfzertifikat vorweisen. Dieses erhalten Geimpfte, Genesene oder Getestete.

Das Wichtigste in Kürze
- In Schweden wurde eine neue Corona-Massnahme eingeführt.
- Seit Mittwoch muss bei Anlässen ein Impfzertifikat vorgewiesen werden.
- Dieses erhalten Geimpfte, Genesene oder Getestete.
Das in der Corona-Krise recht freizügige Schweden hat derzeit vergleichsweise niedrige Inzidenzwerte - trotzdem hat das das skandinavische Land nun einen Impfnachweis für Veranstaltungen eingeführt.
Seit Mittwoch müssen Erwachsene bei öffentlichen Veranstaltungen und Zusammenkünften mit mehr als 100 Teilnehmern in Innenräumen ein Impfzertifikat vorzeigen, wenn der Veranstalter das einfordert.
Den Nachweis über die Impfung - Genesungen und negative Tests gelten dabei nicht - können die Menschen auf dem Smartphone oder auf Papier vorlegen.
Die Regel gilt zum Beispiel für Konzerte und Sportveranstaltungen, aber auch in Kinos oder Theatern. Veranstalter, die die Impfnachweise ihrer Besucher nicht kontrollieren wollen, müssen alternativ verschiedene Beschränkungen wie zugewiesene Sitzplätze und einen Mindestabstand von einem Meter zwischen den Teilnehmern umsetzen.
Schweden mit Sonderweg
Schweden hat seit Pandemiebeginn auf einen Sonderweg mit vergleichsweise lockeren Corona-Massnahmen gesetzt. In dem Zuge hatte das Land im Vergleich zum Rest Skandinaviens lange Zeit mit sehr hohen Corona-Zahlen zu kämpfen. Bislang sind rund 1,2 Millionen Corona-Infektionen in dem Zehn-Millionen-Einwohner-Land nachgewiesen worden. Mehr als 15'000 Menschen sind in Verbindung mit einer Erkrankung gestorben, darunter überwiegend Ältere.

Jetzt finden sich die Schweden bei den Neuinfektionszahlen plötzlich ganz woanders wieder: Den jüngsten Vergleichszahlen der EU-Gesundheitsbehörde ECDC zufolge hat das Land mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von knapp über 60 die niedrigste Inzidenz des gesamten Europäischen Wirtschaftsraums. Rund 79 Prozent aller Menschen über zwölf Jahre haben bislang zwei Impfdosen erhalten.