Corona-Massnahmen: Drogenkonsum in Amsterdam stark zurückgegangen
Nach Einführung der strengen Corona-Massnahmen ist der Konsum von illegalen Drogen in Amsterdam stark zurückgegangen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Corona-Krise hat zu weniger Konsum von illegalen Drogen in Amsterdam geführt.
- Im Abwasser der Stadt wurde rund 25 Prozent weniger Kokain nachgewiesen.
- Beim Cannabis blieb der Konsum stabil.
Im März sei im Vergleich zum Vorjahr die Hälfte weniger XTC und gut ein Viertel weniger Kokain konsumiert worden, teilte das Institut zur Untersuchung der Wasserqualität KWR am Mittwoch mit. Das Institut misst jedes Jahr die Spuren von Drogen in den Abwässern der niederländischen Grossstädte.
Konsumrückgang nur in Amsterdam
Während in den meisten Städten der Konsum gleich blieb oder nur leicht zurückging, stellten die Forscher dagegen in der Hauptstadt einen spektakulären Einbruch fest.
Die Forscher hatten im März eine Woche nach Schliessung der Cafés, Bars und Kneipen sowie der Einstellung des Flugverkehrs Abwasserproben entnommen. Keine Touristen und der Stopp des Nachtlebens sind nach Ansicht der Forscher die Ursachen für den Rückgang beim Drogenkonsum.
Gekifft wird wie immer
Bei Cannabis-Produkten wie Hasch stellten die Untersucher übrigens keine Veränderung fest. Diese sogenannten weichen Drogen sind in den Niederlanden in den sogenannten Coffeeshops legal zu kaufen. Das war auch während des Lockdowns der Fall.
Kiffer konnten sich dort wie gehabt ihre Joints kaufen, durften diese dort aber nicht - wie sonst - auch rauchen. Andere Drogen aber wie die Partydroge XTC, Amphetamine oder Kokain sind auch in den Niederlanden verboten.
Unklar ist noch, wie lange der geringere Drogenkonsum anhalten wird. Das Trimbos-Istitut für Suchtfragen geht nach ersten Befragungen davon aus, dass viele Niederländer den Drogenkonsum nur ausgesetzt hätten. Sobald das Nachtleben wieder voll auflebe, würden sie wahrscheinlich auch wieder mehr Kokain oder XTC nehmen, sagte eine Forscherin der Tageszeitung «De Volkskrant».