Corona und Co: Mehr Atemwegserkrankungen in NRW als sonst
In Nordrhein-Westfalen (NRW) steigen die Atemwegserkrankungen wieder an. Die Zahlen sind zuletzt im April so hoch gewesen.
Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet, dass deutschlandweit etwa 5,8 Millionen Menschen aktuell an einer Atemwegserkrankung leiden. Dies entspricht einem Anstieg von einem Drittel im Vergleich zur Vorwoche.
In NRW sind mehr als 1'300 Menschen wegen Atemwegserkrankungen zum Arzt gegangen. Das macht fast 19 Prozent mehr als in der Vorwoche.
Die Covid-Zahlen sind jedoch leicht gesunken, wie der «WDR» berichtet.
Mehr Atemwegserkrankungen in NRW, darunter neue Corona-Viren
In NRW dominieren derzeit Rhino-Viren, die für Erkältungen und Schnupfen verantwortlich sind. Eine neue Corona-Variante namens XEC breitet sich ebenfalls aus und verdrängt andere Varianten aufgrund ihrer hohen Ansteckungsfähigkeit.
Diese Variante verursacht Symptome wie starke Kopfschmerzen, Husten und Schnupfen, verläuft jedoch meist mild. Hausärzte weisen darauf hin, dass viele Menschen die kühlen Temperaturen unterschätzen und sich nicht mehr testen lassen.
Das führe zu einer höheren Ansteckungsrate. Sie empfehlen Risikogruppen eine Impfung gegen Grippe und Corona, wie der «WDR» berichtet.
Auswirkungen auf das Gesundheitssystem
Die steigenden Fallzahlen belasten das Gesundheitssystem in NRW. Besonders die Hausärzte sind stark gefordert und klagen über eine hohe Arbeitslast.
Der Hausärztinnen- und Hausärzteverband prognostiziert, dass es in den kommenden Jahren schwieriger wird, eine Hausarztpraxis zu finden.
In NRW gibt es bereits jetzt die wenigsten Hausärzte pro Einwohner in Deutschland.
Landarztquote soll helfen
Um dem entgegenzuwirken, hat das Land NRW die «Landarztquote» eingeführt. Damit sollen junge Mediziner in unterversorgte Regionen gelockt werden, wie der «WDR» berichtet.
Allerdings wird es noch dauern, bis die Massnahmen Wirkung zeigen. Die Ärztekammer Nordrhein berichtet von steigenden Patientenzahlen und einem Mangel an Nachwuchs im ärztlichen Bereich.
Prognosen für die kommenden Monate
Die Entwicklung der Atemwegserkrankungen verläuft stark saisonal. Experten erwarten einen weiteren Anstieg der Corona-Fallzahlen im Herbst und Winter, bevor die Influenza-Fälle im Dezember oder Januar zunehmen werden.
Die Grippe-Saison erreicht meist Mitte bis Ende Februar ihren Höhepunkt. Die genaue Entwicklung bleibt jedoch schwer vorhersehbar, so «RP Online».
Influenza-Viren spielen derzeit nur eine untergeordnete Rolle bei den Atemwegserkrankungen in NRW. Dennoch wird mit einem Anstieg der Fälle gerechnet, da die Grippe-Saison typischerweise erst zum Jahreswechsel an Dynamik gewinnt.