Coronavirus: Astrazeneca will zunächst weniger Impfstoff liefern
Der Pharmakonzern Astrazeneca liefert zunächst weniger Impfstoff gegen das Coronavirus an die EU als geplant.
Das Wichtigste in Kürze
- Probleme beim Impf-Hersteller Astrazeneca sorgen für eine geringere Lieferung als geplant.
- Die Mutation des Coronavirus mache Änderungen am Impfstoff notwendig.
- Auch bei Biontech und Pfizer hatte es kürzlich Probleme gegeben.
Die Auslieferung des Astrazeneca-Impfstoffs gegen das Coronavirus in der EU fällt geringer aus als geplant. Grund sei eine geringere Produktion an einem Standort in der europäischen Lieferkette.
Nach Angaben von EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides kündigte das Unternehmen die Lieferprobleme am Freitag im Lenkungsausschuss zur EU-Impfstrategie an.
Die EU-Kommission und Mitgliedstaaten hätten tiefe Unzufriedenheit darüber geäussert, dass im ersten Quartal weniger Impfstoff geliefert werden solle als geplant. Das erklärte Kyriakides am Abend.
Mutation des Coronavirus bremst Impfungen
Man habe darauf bestanden, dass es einen genauen Lieferplan gebe, auf dessen Grundlage die Mitgliedstaaten ihre Impfprogramme planen könnten. Die EU-Kommission werde weiter auf mehr Zuverlässigkeit bei den Lieferungen dringen und auf eine beschleunigte Verteilung der Dosen.
Über die Probleme bei Astrazeneca hatte zunächst die «Bild»-Zeitung berichtet. Demnach muss der Impfstoff nach den Mutationen des Coronavirus in einigen Ländern angepasst werden.
Bereits auf Halde produzierte Impfstoffmengen könnten deshalb womöglich nicht ausgeliefert werden. Zudem seien die Auswirkungen auf die Produktion nach einem Brand in einem Werk in Indien noch nicht klar.
Probleme auch bei anderen Herstellern
Astrazeneca hat den Impfpstoff gegen das Coronavirus zusammen mit der britischen Universität Oxford entwickelt. Er wird in Grossbritannien bereits genutzt. Für kommende Woche wird auch eine Zulassung in der Europäischen Union erwartet.
In dieser Woche war es bereits zu einem Lieferengpass der Impfstoffhersteller Biontech und Pfizer gekommen. Hintergrund waren Umbauten in einem Pfizer-Abfüllwerk in Belgien. In mehreren EU-Staaten hatte es deswegen grossen Unmut gegeben, weil Impfpläne umgestellt werden mussten.